DoLL, die Digitalisierungsoffensive Lehren & Lernen der FH Aachen endet zum Jahreswechsel. Wir wollen in diesem Beitrag einen kurzen RĂŒckblick auf die DoLL-Jahre werfen.
Projektstart und Corona-Pandemie
Anfang 2020 wurde die Digitalisierungsoffensive Lehren & Lernen vom Rektorat der FH Aachen initiiert. Die wichtigsten Ziele waren eine breite, niedrigschwellige Förderung und Entwicklung an allen Standorten, sowie die Förderung von Innovationen. FĂŒr die Studierenden wurden Beteiligungsangebote im Bereich âFuture Skillsâ und ZukunftswerkstĂ€tten angeboten.
Noch vor dem Corona-Zeitenwechsel konnten hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fĂŒr das Projekt gewonnen werden, die sich â auch wegen der sehr guten Vorkenntnisse und Erfahrungen – in kurzer Zeit einarbeiten konnten.
Just-in-Time war die FH Aachen mit diesen zusĂ€tzlichen Ressourcen gut aufgestellt. In den ersten Wochen der Umstellung auf Online-Betrieb haben alle Mitglieder der FH Aachen enorm viel dazulernen mĂŒssen. Das DoLL-Team und das ZHQ haben in kurzer Taktung Workshops, Tafel-Runden (mit beeindruckenden Teilnahmezahlen) und Anleitungen konzipiert und umgesetzt.
Die Zeit der Distanz hat enorm viel Kraft und groĂe BeeintrĂ€chtigungen gekostet. FĂŒr die Entwicklung von digitalen Kompetenzen war dieser unerwartete Druck ein enormer Antrieb. Auch Dank der sehr engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DoLL-Teams konnten die digitalen Lösungen schnell aufgebaut und gut genutzt werden. Nach dem Wegfall der Distanzregelungen wurde schnell deutlich, dass digitale Lösungen weiter genutzt werden â ein Hauptziel von DoLL, Digitalisierung in der Breite zu nutzen ist eingetreten.
Digitalisierung der Lehre weiterentwickeln
Nach Corona – Neuorientierung mit neuen Mitarbeiter:innen
Nach der Ăberwindung der Corona-Pandemie stellte das Team sein Projekt auf der Sitzung der Studiendekane vor und hörte sich die BedĂŒrfnisse der Fachbereiche in Bezug auf die Digitalisierung an. Die Ergebnisse der Diskussion fĂŒhrten zu einer Neuausrichtung der Projektziele und Strategie, u.a. auf die Formulierung der fachbereichsspezifischen Tafelrunden vor Ort und die Entwicklung von Selbstlernmaterialien fĂŒr Lehrende. DarĂŒber hinaus stand das Team vor einer neuen Herausforderung. Insgesamt vier Personen verlieĂen das Team und vier neue Personen wurden fĂŒr das Projekt eingestellt. Die Fluktuation durch Personalwechsel und die zusĂ€tzlich Neuausrichtung der Projektziele konnte die Kommunikation im Team und die Gesamtleistung des Teams beeinflussen. Daher wurden die Arbeitsstrukturen an die ĂŒberarbeiteten Projektziele und -strategien und die damit verbundenen Herausforderungen angepasst. Folgende Schritte standen dabei im Vordergrund:
- Die Kommunikation und Koordination wurden verbessert und fĂŒr die beiden neuen Teammitglieder im Sommer 2022 wurde ein strukturiertes Onboarding mit Coaching durchgefĂŒhrt.
- FĂŒr das Teilprojekt wurde agiles Projektmanagement eingesetzt, z.B. bei der Erstellung von Selbstlernmodulen fĂŒr Lehrende. Am Ende der Projektlaufzeit hat das DoLL-Team sechs Lernmodule zum Thema Digitalisierung fĂŒr Lehrende entwickelt. Diese Selbstlernmodule werden kontinuierlich weiterentwickelt, um die Innnovation in der Lehre zu fördern.
- Support- und Beratungsanfragen wurden zentral dokumentiert und ausgewertet, um die BedĂŒrfnisse der Lehrenden zu kategorisieren. Darauf aufbauend konnten weitere MaĂnahmen entwickelt werden.
- Zur UnterstĂŒtzung der e-PrĂŒfung an der FH Aachen wurde ein neues e-PrĂŒfungsteam gegrĂŒndet. Das kleine Team unterstĂŒtzt die Lehrenden bei der Vor- und Nachbereitung. Der Höhepunkt der PrĂŒfungsberatung liegt in den Monaten Juni – Juli fĂŒr das Sommersemester und in den Monaten Dezember – Januar fĂŒr das Wintersemester. Als Beispiel wurden fĂŒr das SoSe 2022 135 e-PrĂŒfungen und fĂŒr das WiSe 2022/23 72 e-PrĂŒfungen angemeldet.
DarĂŒber hinaus fanden im Jahr 2023 neben den digitalen Tafelrunden des ZHQ drei PrĂ€senz-Tafelrunden direkt am Standort JĂŒlich statt. Die Organisation dieser Tafelrunden erfolgte in Zusammenarbeit mit den Studiendekanen der Fachbereiche 3, 9 und 10 und wurde von der Standortberaterin des DoLL-Teams unterstĂŒtzt. Die Diskussionen und RĂŒckmeldungen zu den Tafelrunden waren erfreulich und haben zu einem produktiven Gedankenaustausch zwischen den Lehrenden bezĂŒglich digitaler Lehre angeregt.
Innovationsförderung
Ein erprobtes Instrument der Innovationsförderung ist die Ausschreibung von Projektförderungen. Schon vor DoLL gab es dafĂŒr Programme. Bei den âFellowshipâ-Ausschreibungen des Stifterverbandes und des Landes NRW konnten Lehrende auch Dank UnterstĂŒtzung durch das ZHQ ĂŒberdurchschnittlich oft Projekte umsetzen. Die Innovationen, die in diesen Projekten entwickelt wurden haben viele Impulse gesetzt und werden ĂŒberwiegend weiter nachhaltig genutzt.
In der Konzeption von DoLL wurde ein festes jĂ€hrliches Budget fĂŒr ein hochschuleigenes Förderprogramm eingeplant um weitere Leuchtturmprojekte zu ermöglichen. Die Ausschreibungen und Beratung durch das DoLL-Team konnten von allen Lehrenden genutzt werden. Zahlreiche AntrĂ€ge mit hervorragenden Konzepten wurden eingereicht. Wie immer bei Ausschreibungen konnte nur ein Teil gefördert werden. Lehrende haben teilweise auch ohne Förderung aber mit UnterstĂŒtzung durch das DoLL-Team und einem Hiwi-Pool diese Konzepte in ihrer Lehre umgesetzt. Innovationen sind immer auch eine Kraftanstrengung, Mehrarbeit, Umgang mit FehlschlĂ€gen â Dank des DoLL-Teams standen immer Ansprechpersonen bereit, die Beratung und Hilfe anboten. Die Nachhaltigkeit von Innovationen besteht auch in der Ăbertragung von guten Ideen, daher waren die vom DoLL-Team unterstĂŒtzen öffentlichen PrĂ€sentationen fester Bestandteil der Projektarbeit.
Beteiligung Studierende & Future Skills
Es wurden verschiedene Veranstaltungsformate entwickelt, die die Kompetenzentwicklung der Studierenden zur Vorbereitung auf ihre Teilnahme an der digitalisierten Arbeitswelt in den Fokus rĂŒckten. Die Summer und Winter Schools waren ein- oder zweiwöchige Programme, die die Entwicklung von âFuture Skillsâ wie digitalen Kompetenzen, (digitaler) Kollaboration und Kommunikation, KreativitĂ€t und kritischem Denken förderten. WĂ€hrend der Laufzeit des DoLL-Projekts fanden insgesamt vier DoLL-Summer Schools und zwei Winter Schools statt. In den Summer Schools standen insbesondere kreatives und problemlösendes Denken und Teamarbeit im Fokus, wobei Studierende in interdisziplinĂ€ren Teams nicht nur Future Skills erwarben, sondern auch ihre Zukunftsvisionen fĂŒr die Digitalisierung der Hochschule entwickelten. Die Winter Schools halfen den Studierenden, ihre individuellen Kompetenzen zu identifizieren und in ihren persönlichen Kompetenzportfolios festzuhalten. Diese Portfolios unterstĂŒtzen die Reflexion von StĂ€rken und SchwĂ€chen sowie die Vorbereitung auf die digitalisierte Arbeitswelt. DarĂŒber hinaus wurden weitere fachbereichsĂŒbergreifende Veranstaltungen organisiert, wie die Workshop-Woche fĂŒr Studierende in Zusammenarbeit mit dem AStA und dem ESP sowie der Science Slam, der sich zu einem festen Programmpunkt am Tag der Lehre entwickelt hat.
Die Studierenden bewerteten die Veranstaltungen durchweg positiv. Sie betonten die Wertigkeit der erworbenen Kompetenzen in den Summer und Winter Schools sowie die gesteigerte Teamarbeit. Sie schĂ€tzten die praxisorientierten Projekte, die das kreative und kritische Denken förderten. DarĂŒber hinaus nutzten die Studierenden die Gelegenheit, ihre eigenen Zukunftsvisionen zu entwickeln und Ideen zur Verbesserung von Bildung und Lehre einzubringen. Insgesamt wurden die Veranstaltungen von den Studierenden sehr positiv fĂŒr die Entwicklung von Kompetenzen und die Vorbereitung auf die digitalisierte Arbeitswelt bewertet.
Ein Blick in die Zukunft
Das Projekt DoLL hat die ursprĂŒnglichen und revidierten Ziele innerhalb des Projektrahmens erfolgreich erreicht. Zahlreiche DoLL-Angebote (Handreichungen, Selbstlernmaterialien, Tafelrunden, Online-Schulungen, tausende Support- und BeratungsgesprĂ€che zu digitaler Lehre, Lehrinnovationen und e-PrĂŒfungen), finanzielle UnterstĂŒtzung bei Ausschreibungen zu Lehrinnovationen und verschiedene Veranstaltungsformate fĂŒr Studierende wurden umgesetzt und damit die Digitalisierung an der FH Aachen vorangetrieben. Nun neigt sich das Projekt dem Ende zu und es stellt sich die Frage, wie es mit der Digitalisierung an der FH Aachen weitergeht?
Mit dem Ende des DoLL-Projekts im Dezember 2023 wird ein neues Team (zwei Vollzeitstellen verteilt auf drei Personen) die Arbeit in diesem Bereich ĂŒbernehmen. Dieses Team wird sich mit Themen wie e-PrĂŒfungen, Innovationstransfer und Barrierefreiheit befassen. Das neue Team freut sich auf die Fortsetzung der BemĂŒhungen zur Digitalisierung der Lehre an der FH Aachen.Â
Last but not least möchten wir uns herzlich bei allen Beteiligten bedanken, die an DoLL mitgewirkt haben. Dazu laden wir Sie herzlich zu unserer Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 16. November 2023, von 17 Uhr bis 19 Uhr ins KMAC ein. Bitte merken Sie sich schon jetzt den Termin vor und melden Sie sich gerne durch Beitritt zur Gruppe an.