Innovative Lehransätze an Hochschulen: TURN-Conference 2023 an der TH Köln

Die TURN-Conference 2023 an der TH Köln brachte Dozenten und Studierende aus verschiedenen Hochschulen zusammen, um innovative Lehransätze im Zeitalter des digitalen Wandels zu erkunden und zu diskutieren. In diesem Bericht werfen wir einen Blick auf die Eindrücke und Erkenntnisse von Teilnehmer:innen, die von der FH Aachen angereist sind, und untersuchen, wie diese Ansätze die Bildungslandschaft revolutionieren könnten.

Modellstudiengänge

Miriam Barnat war besonders von Modellstudiengängen angetan, insbesondere von einem Beispiel, dem Studiengang „Maschinenbau – Product Engineering and Context“ an der TH Köln. Hier erfolgt die Lehre in Form von projekt- und problemorientierten Modulen: Ein Modul belegt dabei ein komplettes Semester. Die Grundlagenfächer werden sozusagen jus- in-time geliefert. Diese radikale Herangehensweise könnte für die FH Aachen inspirierend sein. Eine Exkursion zur genaueren Analyse ist geplant.

Lego Serious Play und Curriculumswerkstätten

Christiane Katz erkundete den Einsatz von Lego Serious Play in Curriculumswerkstätten an der TH Köln. Diese Methode könnte eine interessante Möglichkeit sein, um die Gestaltung von Studiengängen zu diskutieren und nicht auf die Modulebene zurückzufallen. Sie erkannte auch, dass das Team des ZHQ und einige Lehrende der FH Aachen bereits weiter fortgeschritten oder früher in innovativen Lehransätzen aktiv waren.

Integration von BNE in die eigene Lehre

Christoph Horst (FB3/ZHQ) nahm Impulse der Bedeutung der fachkulturellen Sozialisierung von Studierenden ab dem ersten Semester mit, um ihre aktive Beteiligung und die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen zu fördern. Zudem plant er in der Folge der Diskussionen auf der TURN ein großes Symposium und eine Messe für Studierende im fünften Semester, um deren Selbstbestimmung und BNE-Kompetenzen zu stärken. Spannend: Christoph Koch (Universität Bayreuth) stellte ein „Fortbildungsschrank“ (für Lehrer) zur systemischen Integration von BNE vor. Darunter das Netzwerk LENA u.a. mit einem Selbsteinschätzungsbogen. Und: Markus Schmitt hat mit „5 Minuten fürs Klima“ Videoinputs gestaltet, die Lehrende zur Thematisierung von Nachhaltigkeitsfragen in der eigenen Veranstaltung nutzen können. Hier der Link zu mehr Information: 5 Minuten fürs Klima.

Teilen von Ressourcen

Florian Rosenthal nahm viele Erkenntnisse mit, darunter die Nutzung von Patternpool.de als Ressource für Lehr-Lern-Konzepte. Lehrende können hier erprobte Lehr-Lern-Konzepte anderer Lehrender kennenlernen. Besonders interessant: Die Hochschule HAWK hat eine Schnittstelle zur openAI entwickelt, mit der Hochschulangehörige über die Hochschule ohne Übertragung persönlicher Daten die KI nutzen können. Die Schnittstelle wurde als Open Source veröffentlicht. Vielleicht ist das eine Lösung für die dantenschutzrechtlichen Probleme der Anwendung in der Lehre. Mehr Informationen sind hier zu finden. Unter dem folgenden Link zu finden: Blogartikel des Hochschulforums Digitalisierung.

Neue Konferenzformate

Die TURN wartete mit ganz neuen Formaten der Konferenzgestaltung auf: Ziel war es, bereits auf der Konferenz Weiterentwicklung zu ermöglichen, angelehnt an die Idee des Prototyping. Unser Fazit dazu: Weniger ist mehr! Wir stellten in einigen Sessions fest, wie wichtig einfache und klare Strukturen für erfolgreiche Workshops sind. Und die Bedeutung von Moderation sowie genügend Zeit für innovative Prozesse wie Design Thinking ist nicht hoch genug einzuschätzen. Die Teilnehmenden mit Materialien allein zu lassen führt nicht notwendigerweise zu einer innovativeren Diskussion. Die meisten fallen dann doch darauf zurück, Erfahrungen auszutauschen und Tipps zu bekommen und geben. Letztendlich hatte das Team aber eine tolle Zeit, mit viel Spaß, Inspiration und Vernetzung bei der großartigen TH Köln, die mal wieder gezeigt hat, was sie an Konferenzorganisation drauf hat: Chapeau.

Insgesamt zeigt die TURN-Conference 2023, dass innovative Lehransätze an Hochschulen im digitalen Zeitalter stark gefragt sind. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus der FH Aachen haben wertvolle Einblicke und Ideen mitgenommen, die die Bildungsinstitutionen in Zukunft weiterentwickeln könnten. Keynotes und weitere Impulse sind unter folgendem Link als Videos zu finden: Videos Turn.

Von interdisziplinärer Zusammenarbeit über den Einsatz von KI bis hin zur Förderung einer offenen Fehlerkultur – diese Ansätze könnten die Bildungslandschaft nachhaltig verändern.

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Christoph Horst
Beiträge

> Koordination Digitalisierungsoffensive Lehren & Lernen der FH Aachen
> Fachlehrender im Fachbereich Chemie und Biotechnologie

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