KI in der Lehre: Lehrvorbereitung

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel Zeit Ihnen KĂŒnstliche Intelligenz bei der Lehrvorbereitung sparen kann – ohne dass dabei die QualitĂ€t leidet?
In diesem Artikel nehmen wir Sie mit zu zwei Kollegen, die genau das an der FH Aachen ausprobieren: Prof. Martin Pieper (FB 10, Energietechnik) und Prof. Kai Krycki (FB 6, Luft‑ & Raumfahrttechnik). Beide unterrichten stark mathe­lastige FĂ€cher – und auch dort zeigt sich das Potenzial generativer KI.

Kontext: Dieser Beitrag fasst die KurzvortrĂ€ge des aixchange 03 zusammen – einem wiederkehrenden Format an der FH Aachen, in dem Lehrende ihre Erfahrungen mit KI in der Lehre teilen. Neben den kompakten PrĂ€sentationen steht dort vor allem der kollegiale Austausch im Mittelpunkt.


Von Corona‑Videos zum nachhaltigen Skript – der Weg von Martin Pieper

Kann KI aus meinen Videos ein sauberes Skript bauen?

Die Kurzantwort lautet: Ja! Martin Pieper hat es vorgemacht:

  1. Tonspur extrahieren (MP3) aus bestehenden Lehrvideos, die er wĂ€hrend der Corona-Pandemie aufgezeichnet hat.
  2. Office‑Transkription nutzen, um eine Rohfassung des Textes zu erhalten.
  3. ChatGPT polieren lassen â€“ FĂŒllwörter raus, Grammatik rein, Struktur her.
  4. LaTeX‑Export von ChatGPT ĂŒbernehmen und bei Bedarf minimal nachjustieren.

Das Resultat: Ein klar gegliedertes Skript mit korrekt gesetzten Formeln, das Studierende im Selbststudium nutzen können.
Nachhaltigkeit? Absolut – denn die einmal produzierten Videos liefern nun gleich drei Produkte: Video, Skript und Quelle fĂŒr automatisiert erstellte Aufgaben.

Aufgaben & Fragen per Klick

Er geht noch einen Schritt weiter und lĂ€sst sich von ChatGPT zu jedem Video kurze Ăœbungsaufgaben (inkl. Musterlösungen) und VerstĂ€ndnisfragen auswerfen. Einfachere Aufgaben fallen manchmal zu simpel aus – aber ein optimierter Prompt schafft Abhilfe. Der große Gewinn liegt in der Geschwindigkeit: Die Fragen stehen in Minuten, nicht in Stunden.


Kai Krycki: Eine komplette Master‑Vorlesung aus der KI‑Werkstatt

KI mitreden lassen – vom Inhaltsverzeichnis bis zur interaktiven Grafik

Workflow im Überblick

  • Input: Vorangegangene Vorlesungsunterlagen (PDF) hochladen.
  • Strukturvorschlag: Gemini Pro skizziert 30 Folien samt Visualisierungsideen anhand Kai Kryckis ThemenvorschlĂ€gen mit umfangreichen Prompts.
  • Feinschliff: Kai Krycki ergĂ€nzt Literatur & Beispiele, prĂŒft Rechenwege.
  • Output: 90‑Minuten‑Einheit (Folien + Python‑Demos) in Ø 10 Stunden Vorbereitungszeit.

Mathematik? Gerne – aber bitte interaktiv!

Kai Krycki nutzt ChatGPT, um

  • Python‑Skripte fĂŒr komplexe Plots zu generieren (z. B. Konvergenzbereiche des Newton‑Verfahrens),
  • interaktive Widgets mit Slidern zu bauen (Stichwort Lagrange‑Interpolation live),
  • und sogar handschriftliche Lösungswege via Foto → LaTeX sauber zu digitalisieren (Fehlerquote < 2 pro A4‑Seite).

Lernkurve: Wo hakt’s noch?

Bei reinen BeweisfĂŒhrungen merkt man: probabilistische Modelle sind (noch) keine exakten Mathematiker. Fehlberechnungen lassen sich jedoch durch gezielte RĂŒckfragen hĂ€ufig korrigieren.
Take‑away: Kontrolle bleibt Pflicht, aber die KI kann schon heute an vielen Stellen bis zu 80% der Routinearbeit leisten.


Was beide AnsÀtze gemeinsam haben

VorteilKonkreter Nutzen
ArbeitsentlastungVorbereitung reduziert sich teils um > 50 %.
NachhaltigkeitBestehende Inhalte (Videos, Mitschriften) werden mehrfach verwendet.
SkalierbarkeitEinmal erstellte Aufgabenpools/Visualisierungen lassen sich semesterweise anpassen.
Interaktive und individuelle LehreInteraktive Diagramme & individualisierte Fragen fördern tiefes VerstÀndnis.

(Und ja: Auch die Fehlerkontrolle profitiert – denn digitalisierte Formeln sind immer lesbar.)


Werkzeugkiste der beiden Professoren

  • ChatGPT Plus (o3) â€“ stark bei mathematischen Berechnungen und LaTeX‑Ausgaben.
  • Google Gemini Pro 2.5 â€“ liefert strukturierte FolienentwĂŒrfe & Bildideen.
  • Python + Matplotlib / Plotly â€“ fĂŒr Plots und interaktive Widgets (Code von der KI erzeugt).
  • Office Transcribe â€“ solide Audio‑Transkription als Grundlage.

Open‑Source‑Modelle wurden getestet, lagen aber in QualitĂ€t und Komfort spĂŒrbar zurĂŒck.


Drei Fragen, die Sie sich jetzt stellen sollten

  1. Wo in meiner Lehre schlummern Inhalte, die sich per KI weiterverwerten lassen?
    (Alte Vorlesungsaufzeichnungen? Handschriftliche Lösungen?)
  2. Welche Routineaufgabe frisst mir aktuell die meiste Zeit – und wĂ€re ein KI‑Job?
  3. Wie kann ich gewonnene Zeit nutzen, um Studierende individueller zu betreuen?

KĂŒnstliche Intelligenz ersetzt keine Lehrenden. Sie ĂŒbernimmt das Handwerk, damit Lehrende auf die Kunst konzentrieren können: inspirierende Lehre, persönliche Betreuung und didaktische Innovation.

Macht Sie das neugierig? Vom 9. bis 10. September 2025 findet an der FH Aachen erstmals der re:learn KI-Summit in PrĂ€senz statt – zwei Fortbildungstage rund um generative KĂŒnstliche Intelligenz. 

Bitte den Termin vormerken! Einen kleinen Clip und mehr Infos zur Veranstaltung finden Sie auf der KI-Summit-Webseite:

www.fhac.de/ki-summit 

Dieser Text ist zu Teilen mit KI generiert und bearbeitet worden. Als Grundlage wurde ein Transkript aus dem oben stehenden Video mittels MacWhisper mit Whisper Large v3 Turbo erzeugt und darauf aufbauend mittels ChatGPT o3 ein Blogartikel gebaut. Dieser wurde dann vom Autor auf die jetzige Form angepasst.

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Jonas Gilz
Jonas Gilz
BeitrÀge

Studierter Mathematiker (M.Sc.) Mitglied des Arbeitsbereichs ZHQ | E-Learning.

2 Kommentare

Toller Beitrag! Kompliment an die Kollegen und Mitautor:innen auch fĂŒr den gelungenen Aufbau und die weiterfĂŒhrenden Fragestellungen. Es wĂ€re interessant zu erfahren, wie Studierende das aufnehmen. Vieleicht an dieser Stelle spĂ€ter mal ein Artikel dazu? Oder Weiteres wie angekĂŒndigt am KI Summit!

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