Pro8 digital – die komplexe Organisations- und Kommunikationsstruktur einer Online-Projektwoche mit über 200 Teilnehmenden

Was ist Pro8?

Bereits seit vielen Jahren findet regelmäßig eine ganz besondere Lehrveranstaltung an der FH Aachen statt: das semester-, fach- und hochschulübergreifende Studienprojekt „pro8“ im Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik. Neben der (Weiter-) Entwicklung fachlicher Kompetenzen, zielt die Veranstaltung ebenfalls auf die Erweiterung vielseitiger Soft Skills ab, wie etwa die kritische Analyse der Tätigkeiten, die gemeinsame Erarbeitung von Problemlösungen, Diskussionsfähigkeit etc. (vgl. Modulhandbuch MBB 2019/20, S. 36). Dies dient neben der Vorbereitung auf die Prüfungsleistung (Dokumentation, Präsentation) in dem Modul sowie der Vermittlung praxisrelevanter Kenntnisse, auch der Persönlichkeitsentwicklung der meist noch recht jungen Teilnehmenden. Dieses Projekt wurde federführend von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Peter Kämper und Frau Prof. Dr.-Ing. Martina Klocke erfolgreich in das Curriculum der Bachelorstudiengänge verankert und konnte fortlaufend zeitgemäß in der Gestaltung optimiert werden.

Wie ist das Projekt organisiert?

Während einer ganzen Woche arbeiten mehr als 200 Studierende sowie Schüler:innen, eingeteilt in interdisziplinäre Teams (von acht Personen), an einer Aufgabe, die aus der Praxis eines kooperierenden Industriebetriebes stammt. Begleitend wird während der gesamten Projektphase technische und pädagogische Unterstützung, von jeweils einem Tandem, bestehend aus Fach-Coaches (Studierende höherer Semester) und Team-Coaches (Studierende der Sozialpädagogik von der Katholischen Hochschule NRW) geleistet. Diese werden auf ihre Aufgaben im Vorfeld intensiv vorbereitet und sind in der Lage gruppendynamische Prozesse zu erkennen, zu analysieren und eine entsprechende Hilfestellung zu bieten. Die gesamte Struktur wird durch die aktive Beteiligung weiterer Akteure (Organisationsteam, Professor:innen, Expert:innen, Berater:innen in der Digitalisierung etc.) gestaltet und geleitet. Für die Durchführung der komplexen Veranstaltung in Präsenz wurde in den vergangenen Jahren ein detailliertes Konzept der Zusammenarbeit entwickelt und erfolgreich umgesetzt.

Und was passiert, wenn keine Präsenz möglich ist?

Mit Eintritt der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen war die Durchführung der Pro8 Woche in der gewohnten Form jedoch nicht mehr möglich. Es sollte eine akzeptable und zielführende digitalbasierte Lösung erarbeitet werden. Wesentliche Kriterien bei der Entscheidungsfindung der einzelnen Tools waren neben der Erfahrung der teilnehmenden Studierenden und Betreuenden mit den Medien vor allem ihre vielfältigen Rollen. Um alle Kollaborations- und Interaktionsmodi abzudecken, sollte das Konzept flexibel und möglichst bedienerfreundlich sein. Ebenfalls sollten möglichst datenschutzsichere Möglichkeiten der kreativen Zusammenarbeit, des Wissensmanagements sowie der synchronen und asynchronen Kommunikation gegeben werden. Das Organisations-Team entschied sich aus diesen Gründen unter anderem für Webex (siehe Abbildung).

Organigramm

Nicht nur die intensive Zusammenarbeit der einzelnen Teams wurde durch bestehende Optionen für terminierte oder spontane Treffen per Video und Audiokonferenz ermöglicht, sondern ebenfalls die Besuche und Beratungsgespräche von Coaches und OrganisatorInnen. Auch die in Webex integrierten Optionen und Apps (z.B. MURAL, Miro, WorkBoard u.v.m.)  hinsichtlich der Termin-Planung, gemeinsames Brainstorming, Erarbeitung von Materialien sowie der Unterstützung eines entsprechenden Wissensmanagements wurden von den Teilnehmenden in Anspruch genommen. Für Schüler:innen und Studierenden offenbarte sich hierdurch – im Vergleich zu herkömmlichen und sonst verwendeten Social-Media-Tools – eine entsprechend datenschutzsichere Alternative für den Austausch.

Das Fazit

Die Erfahrungen aus den letzten zwei Jahren führen beiläufig zur Erweiterung der Medienkompetenzen bei allen Teilnehmenden. Dabei handelt es sich nicht lediglich um den adäquaten Umgang mit den konkreten Werkzeugen, sondern ebenfalls um weitere – für die angemessene Bewältigung besagter Kommunikations-, Lern- und Handlungsbedingungen im digitalen Kontext – notwendige Fähigkeiten. Die neugewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen tragen insgesamt zu einer zeitgemäßen Entwicklung des Projektes an der FH Aachen bei. So können zukünftig Präsenzveranstaltungen durch entsprechende digitale Anwendungen komplementiert und Studierende auf die Herausforderungen des immer stärker digitalisierten Arbeitsalltages vorbereitet werden.

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Stefka Weber
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