Bildung für nachhaltige Entwicklung an Hochschulen verankern

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bildet einen wichtigen Baustein um die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu erreichen. „Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster.“[1] Um BNE auf allen Ebenen des Bildungssystems umsetzen zu können, müssen Lehrende als sogenannte Multiplikator:innen befähigt werden, entsprechende Kompetenzen zu vermitteln. Doch wie funktioniert die Implementierung von BNE-Weiterbildungsangeboten an Hochschulen,  welche Kompetenzen müssen die Lehrenden vermitteln können und welche Methoden brauchen sie hierfür?

Am 19.03. konnte das ZHQ an einem Train-the-Trainer-Angebot der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Projekt Nalele:Level Up) teilnehmen und sich zu Multiplikator:innen ausbilden lassen.[2] Während der Schulung wurde Wissen, Methoden und Kompetenzen zu BNE vermittelt, um dieses später an Hochschullehrende weitervermitteln zu können.

Für den Einstieg in die Schulung wurden die Teilnehmer gebeten, sich zu verschiedenen Aussagen zur Nachhaltigkeit zu positionieren und darüber zu diskutieren. So konnte die Teilnehmenden zu Beginn ihre eigenen Perspektiven und Meinungen einbringen und wurden motiviert, sich eingehender mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen und ihre individuellen Standpunkte zu reflektieren. In einer anschließenden Gruppenarbeit wurden die Kernkompetenzen für BNE nach Wiek, Withycombe und Redman[3] analysiert und diskutiert. Systems thinking competence, interpersonal competence, anticipatory competence, strategic competence und normative competence bilden ein Framework für nachhaltige Entwicklung und deren Integration in die Hochschullehre.Diese Diskussion bot eine solide Grundlage für den zweiten Teil der Schulung, in dem die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die erste Gruppe hat einen Einblick  in Lehrmethoden erhalten, welche die Lehrenden zur Wissensvermittlung an die Studierenden nutzen können. Die zweite Gruppe hat sich mit den Kompetenzen auseinandergesetzt, welche die Lehrenden selbst zur Verankerung von BNE benötigen. Insgesamt hat die Schulung zum Nachdenken angeregt und sensibilisierte die Teilnehmer:innen für das Thema BNE, zeigte spannende Methoden auf und schärfte den Blick auf die notwendigen Kompetenzen. Langfristig sollen Vernetzungsangebote und Coachings durch das ZHQ die Multiplikator:innen bei der Implementierung von eigenen BNE-Inhalten unterstützen.


[1] https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne.html , abgerufen am 02.04.2024.

[2] Die Schulung wurde von Teresa Ruckelshauß, M. Sc. und Fabian Bendisch von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, welche für das Projekt Nalele:Level Up verantwortlich sind durchgeführt.

[3] Wiek, A., Withycombe, L., & Redman, C. L. (2011). Key competencies in sustainability: a reference framework for academic program development. Sustainability science, 6, 203-218.

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