Mit dem dritten Workshop ist die Entwicklung der Strategie für Studium und Lehre einen guten Schritt weiter.
Recap: Der Strategieprozess
Zur Erinnerung: Die tiefgreifenden Veränderungen in unserer Umwelt und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft sind uns gerade allgegenwärtig. Dies prägt auch den momentan laufenden Strategieprozess im Handlungsfeld Lehre und Studium. Denn wenn es um die Gestaltung der Zukunft geht sind Strategien gefragt: Wie adressieren wir die Herausforderungen und wie nutzen wir die Chancen von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Globalisierung in unseren Studiengängen? Und wie sehr nutzen wir dabei die Potentiale der Diversität unserer Studierenden? Wie gestalten wir die Interaktion unserer Hochschule mit der Zivilgesellschaft? Die FH Aachen hat sich entschieden einen hochschuleigenen Framework für die Orientierung unserer Entscheidungen partizipativ zu erarbeiten. Mehr Informationen zum Vorgehen hier: https://zhq-blog.fh-aachen.de/digitalisierung/ein-framework-fuer-die-studiengaenge-der-fh-aachen/
Nachhaltigkeit
Seit dem letzten Workshop hat die Arbeitsgruppe zum Bereich Nachhaltigkeit Kategorien, Fragen und Antwortmöglichkeiten erarbeitet, die nun in der Gesamtgruppe diskutiert werden. Die intensive Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit und neuem Input, wie das Self-Assessment durch einen Framework funktionieren kann, führte zu Modifikationsvorschlägen bzgl. der Entwicklungen der Digitalisierungsgruppe. Insbesondere wurde der Vorschlag diskutiert, als Antwortoptionen eine Art Ampel einzuführen und die Fragen mit Beispielen zu unterlegen.
In der Diskussion zeigte sich, dass eine derartige Gestaltung die Beantwortung der Fragen erleichtern würde. Diese Überlegungen fließen in die anstehenden Arbeiten der nächsten Gruppe ein.
Internationalisierung von Studiengängen
Im inhaltlich letzten Teil des Workshops mit Studiendekan:innen, Teilnehmer:innen des ZHQ und des Akademischen Auslandsamts ging es um den Begriff „Internationalisierung“. Er wird im Hochschulkontext verstanden als die Reaktion der Hochschulen auf eine globalisierte Wirtschafts- und Wissenschaftswelt. Schon dies Begriffsklärung legt eine Spur zu den Kompetenzen, die man/frau für diese Welt benötigt und weist im Weiteren einen Pfad auf, den inhaltlichen (was) und formalen (wie) Aufbau von Studiengängen entsprechend weiterzuentwickeln. Die Betrachtung einer hochschulstrategischen Ebene impliziert aber auch andere Sichtweisen auf Internationalisierung: Wollen wir z. B. stärker im Ausland wahrgenommen werden um dort Studierende zu akquirieren? Die Gewinnung von Fachkräften, aber auch schlicht die Substanzerhaltung unserer Hochschule bilden Motive, auch diesen Aspekt der Internationalisierung in der Gestaltung der Studiengänge in einzelnen Fachbereichen verstärkt zu berücksichtigen.
Auseinandersetzung mit Internationalisierung
Die Studiendekan:innen und die Leiterinnen des Akademischen Auslandamts arbeiteten in moderierten Kleingruppen daran, möglichst viele relevante Aspekte zusammenzutragen, die dann mittels des von der AG Internationalisierung zu konzipierenden prototypischen Werkzeugs erfasst werden sollen. Um die Antennen für dieses Brainstorming aufzurichten wurden zuvor „Empathy Maps“ aus Sicht der internationalen Studierenden aber auch der nationalen Studierenden sowie der Lehrenden erstellt.
Sehr eindrucksvoll und lehrreich war auch ein Rollenspiel zur interkulturellen Begegnung und die anschließende Analyse eines wissenschaftlichen Texts zur interkulturellen Kompetenz. Aus dem Rollenspiel resultierten emotionale Eindrücke, die den Lernerfolg der Workshopteilnehmer:innen und deren Verständnis von Interkulturalität sehr unterstützten. So plausibel es klingt, so wenig wird doch in der Praxis berücksichtigt, dass der Erwerb interkultureller Kompetenz eben nicht durch die bloße Begegnung von Kulturen entsteht.
Der Anschluss zu Diversität
Nebenbei gilt dies natürlich für alle interkulturellen Begegnungen, nicht nur den gleichzeitig internationalen.
Diese kleine Übung sorgte also auch dafür, dass die folgende, aus Sicht des Diversitätsmanagement relevante Frage, Eingang in das Framework findet: Wie sorgen wir im Falle ausländischer Studierender für die interkulturelle Begegnung und moderieren dies in formellen oder informellen Settings um einen Kompetenzerwerb zu unterstützen?
Alles in allem war auch dieser Workshop von der Erfahrungen aller Beteiligten geprägt, dass eine solche intensive Beschäftigung mit dem Thema in den vom ZHQ moderierten interaktiven Formaten sehr gut geeignet ist, ein gemeinsames, tieferes Verständnis des Themas zu entwickeln.
Wie geht es weiter?
Es steht noch ein Abschlussworkshop im März auf dem Plan in dem die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Internationalisierung diskutiert werden. Zudem muss die Arbeitsgruppe Digitalisierung ausgehend von den Entscheidungen über die Gestaltung von Fragen und Antwortkategorien noch einmal über ihre eigenen Items nachdenken. Auf dem Workshop werden sich die Beteiligten darüber hinaus zu möglichen Prozessen auseinandersetzen. Der Prorektor 1 und das ZHQ bringen hierfür Vorschläge mit.