„Connecting Technologies“ für ein praxisnahes Erleben von Technologie

Interview mit Prof. Dr.-Ing. Bremen und Prof. Dr.-Ing. Schleser zu ihrem Lehrvorhaben

Bereits der Begriff „Connecting Technologies“ macht neugierig und vermittelt die Idee von Innovation und Vernetzung – es handelt sich hierbei um einen erfolgreichen Antrag bei der Ausschreibung „Curriculum 4.0“ des vergangenen Jahres.

Im Rahmen dieses Interviews bieten Professor Dr.-Ing. Sebastian Bremen und Professor Dr.-Ing. Markus Schleser einige Details und Hintergrundinformationen zum Projekt.

Absolvierende benötigen für die zukünftige Arbeitswelt außerdem zunehmend mehr digitale, praxisnahe Kompetenzen.

Interview

von Stefka Weber, DoLLStandortberaterin Goethestraße

Sie haben mit Ihrem Projekt „Connecting Technologies“ einen erfolgreichen Antrag im Rahmen der Ausschreibung „Curriculum 4.0“ gestellt. Was genau steckt hinter dem Namen „Connecting Technologies“?

Connecting Technologies“ bedeutet mehr als nur die Vermittlung von Technologien, wie Additive Fertigung und Fügetechnik und die Beantwortung der Frage, welche Materialien sich verbinden lassen, um neues zu schaffen. Es bedeutet Module eines Studiengangs in Zusammenhang zu bringen, Studierende und Lehrende miteinander zu vernetzen, sowie Anwendende mit den Prozessen interagieren zu lassen.

Im Rahmen des Projekts wird eine Applikation entwickelt, die zukünftige Absolvierende qualifiziert, Fertigungsanlagen sowie Prozesse für die additive Fertigung und die Fügetechnologien virtualisiert. Hierzu werden modulübergreifende Inhalte in Zusammenhang gebracht, um exemplarisch die Inhalte der Lehrgebiete von Prof. Bremen und Prof. Schleser praxisnah zu vermitteln.

Welches Ziel hat das Projekt „Connecting Technologies“?

Alle Studierende erhalten die Möglichkeit, praxisnahe Zusammenhänge innerhalb eines Studiengangs in einer sicheren virtuellen Umgebung anzuwenden. Abgerundet wird dies durch die physische Anwendung vor Ort, begleitet durch das virtuelle Abbild der Anlagen oder des Prozesses. Hierdurch ergeben sich unter anderem folgende signifikante Verbesserungen in der Lehre:

  • Besseres Verständnis der Funktionsprinzipien der Fertigungsverfahren
  • Unterstützung des selbstständigen Lernens
  • Digitales Erarbeiten von Problemlösungen im Team
  • Integration von Kontrollfragen/Quiz zur Wissensverstetigung
  • Digitaler oder hybrider Betrieb der Fertigungsanlagen sowohl online als auch in Präsenz
  • Weiterentwicklung und Übertragung auf weitere Fertigungsverfahren, Prozesse und Lehrgebiete
Bild: Prof. Bremen

Was hat Sie dazu motiviert, die Projektidee zu initiieren?

In forschungsstarken und industrienahen Lehrgebieten wie „Füge- und Trenntechnik/Lasertechnologie“ oder „Hochleistungsverfahren der Fertigungstechnik und Additive Manufacturing“ ist eine anwendungsnahe und praxisorientierte Lehre zwingend notwendig. Absolvierende benötigen für die zukünftige Arbeitswelt außerdem zunehmend mehr digitale, praxisnahe Kompetenzen. Dies gilt unabhängig von Corona, wurde aber hier, durch den Zwang zur Online-Lehre besonders deutlich.

Ausschlaggebend zeigen dies auch die Untersuchungen “Research on improving the methodology of training on Additive Manufacturing” von Dr.-Ing. Laura Thurn und „Entwicklung eines digitalen Konzepts zur autodidaktischen Lehre in der Additiven Fertigung“ von Marius Giese, welche am Lehrgebiet von Prof. Bremen durchgeführt wurden und nun praktische Umsetzung finden sollen.

Bild: Prof. Bremen

Studierende wünschen sich mehr Praxis! […] „Wissen ist Silber. Machen ist Gold.“

Welche Merkmale des Projektes waren (aus Ihrer Sicht) für den Erfolg bei der Antragstellung ausschlaggebend?

Studierende wünschen sich mehr Praxis!“, dies zeigen hochschulinterne Umfragen und auch in der Literatur wird dies deutlich. Und diese Praxiserfahrungen brauchen sie auch, um sich erfolgreich in der Berufswelt zu entwickeln. Auch die FH Aachen verfolgt diesen Ansatz und vermittelt den Gedanken „Wissen ist Silber. Machen ist Gold.“ Die Praxisausrichtung, die modulübergreifenden Zusammenhänge und das Zusammenarbeiten im Team (sowohl Studierende als auch Lehrende) machen „Connecting Technologies“ zu einem zukunftsweisenden Projekt.

Professor Dr.-Ing. Sebastian Bremen leitet seit 2019 das Lehrgebiet „Hochleistungsverfahren der Fertigungstechnik und Additive Manufacturing“ am Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik an der FH Aachen.

Professor Dr.-Ing. Markus Schleser lehrt seit 2013 im „Lehrgebiet Füge- und Trenntechnik/Lasertechnologie“ am Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik an der FH Aachen.

Bis zum 31.03.2022 können Sie sich auf die aktuelle Ausschreibung des Curriculum 4.0 (80.000 € Fördersumme) bewerben.

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Stefka Weber
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3 Kommentare

Das ist ja spannend! Wird eine schon verfügbare Umgebung genutzt oder eine ganz neue gebaut? Wie hoch ist der Aufwand um einen Prozess virtuell darzustellen?

Aktuell befindet sich das Projekt bzw. die Plattform mit ihren Inhalten im Aufbau. Kurzfristig werden die Prozesse für einen ersten Prototypen und das Testing intern über die Entwicklungsumgebung eingepflegt. Ziel ist es jedoch Prozesse und ihre Inhalte zukünftig mit minimalen Aufwand, wie bspw. dem Smartphone, erstellen zu können.
Bei weiteren Fragen oder Anregungen können Sie Prof. Bremen, Prof. Schleser oder mich gerne kontaktieren. Wir freuen uns auf den Austausch.

Danke für die schnelle Antwort! Dann warte ich noch ein bisschen ab bis Sie es bei der kommenden Veranstaltung Lehrinnvoationen 2021 vorstellen.

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