Gender und Diversity – Ein Blick in Toolboxes für die Lehre an Hochschulen

In der heutigen Zeit spielt die Förderung von Gender und Diversity in der Lehre eine immer größere Rolle. Viele Hochschulen haben erkannt, wie wichtig es ist, eine inklusive Lernumgebung zu schaffen, in der Studierende unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres kulturellen Hintergrundes gleiche Chancen erhalten. Um den Lehrenden den Einstieg in eine Auseinandersetzung mit gender- und diversitätsbewusster Lehre zu erleichtern, haben einige Hochschulen Toolboxes entwickelt.

Wir haben uns näher mit drei dieser online-Umgebungen auseinandergesetzt und sie hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit untersucht. Im Folgenden gibt es einen Kurzüberblick über die Toolboxes der Freien Universität Berlin, der Universität Zürich und der Universität Bremen, um ihre jeweiligen Ansätze zur Förderung von Gender und Diversity in der Lehre zu vergleichen. Bestimmt finden Sie hier einige Anregungen und Tipps für Ihre eigene Lehre!

Umfangreich und informativ: Die Toolbox der Freie Universität Berlin

Die Toolbox „Vielfalt in der Lehre“ der Freien Universität Berlin ist ein Projekt des Teams Zentrale Frauenbeauftragte und des Margherita-von-Brentano-Zentrums der Universität. Sie bietet Lehrenden eine Vielzahl von Materialien und Ressourcen, um Diversity in ihren Lehrveranstaltungen zu fördern. Sie enthält beispielsweise Handreichungen zur Integration von Gender- und Diversity-Perspektiven in den Lehrplan, Übungen zur Sensibilisierung für Stereotype und Diskriminierung sowie Fallbeispiele und Best-Practice-Ansätze. Mit diesen Materialien können Lehrende ihre Lehrmethoden anpassen und eine inklusive Lernumgebung schaffen, die den Bedürfnissen aller Studierenden gerecht wird.

Bildquelle: Screenshot Toolbox „Gender und Diversity in der Lehre“, Freie Universität Berlin.

Besonders hervorzuheben sind die Bildungsmaterialien zum Thema „Gender“. So gibt es eine Gender Mediathek, ein Gender-Glossar sowie Texte aus der Geschlechterforschung

Insgesamt wirkt das Konzept sehr durchdacht. Unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen werden in Betracht gezogen und zur zusätzlichen Unterstützung der Lehre Checklisten für eine gender- und diversitätsbewusste Didaktik gegeben.

Besonders gut haben uns die Quiz gefallen! Hier werden die Lehrenden nicht nur motiviert, sich aktiv mit den unterschiedlichen Themenbereichen auseinanderzusetzen, sondern auch dazu animiert, die Fragen direkt in ihre Lehre einzubauen, um in ihren Veranstaltungen eine Gesprächsgrundlage bzw. einen Einstieg in die Thematik zu haben.

Ein Kooperationsprojekt verschiedener Schweizer Hochschulen: Die Toolbox „Doing Diversity“

Die Toolbox „Doing Diversity“ des Gender Campus Schweiz beinhaltet Materialien wie Checklisten, Leitfäden und Praxisbeispiele verschiedener Schweizer Hochschulen, die Lehrende dabei unterstützen, ihre Lehrinhalte und -methoden diversitätsbewusst zu gestalten. Zusätzlich finden sich Informationen zu aktuellen Forschungsergebnissen im Bereich Gender und Diversity. Diese Materialiensammlung kann Lehrende dabei unterstützen, ihre eigenen Vorurteile zu erkennen und zu reflektieren, um eine diskriminierungsfreie Lehrumgebung zu schaffen.

Insbesondere die sprachliche Vielfalt (Französisch, Englisch, Deutsch) des Materials bietet ein breites Anwendungsspektrum für Lehrende. Wenn sich die Lehrenden mit dem Thema auseinandersetzen möchte, werden sie hier sicher fündig. 

Bildquelle: Screenshot Toolbox „Doing Diversity“, Gender Campus Schweiz.

Übersichtlich und intuitiv: Die Toolbox „Diversity Management Studium & Lehre“ der Universität Bremen

Die Toolbox „Diversity Management in Studium und Lehre“ der Universität Bremen bietet Lehrenden praktische Werkzeuge und Konzepte, um Diversität in der Lehre anzugehen. Sie ist aufgeteilt in die Kategorien „Sprache“, „Bild“ und „Didaktik“, welche jeweils unterschiedliche Materialsammlungen enthalten. Darunter zu finden sind Fallbeispiele, Leitfäden, Übungen und Videos, die es Lehrenden ermöglichen, sich mit den unterschiedlichen Bedürfnissen und Perspektiven ihrer Studierenden auseinanderzusetzen. Dabei hat die Hochschule das Rad nicht immer neu erfunden, sondern verlinkt auch auf Materialien anderer Hochschulen, was wir als besonders hilfreich empfunden haben.

Die Toolbox holt die Lehrenden direkt an zentralen Punkten ab und unterstützt sie bei der Entwicklung inklusiver Lehrmethoden und der Gestaltung von diversitätsbewussten Lehrveranstaltungen.

Bildquelle: Screenshot Toolbox „Diversity Management Studium & Lehre“ der Universität Bremen

Diese drei Toolboxes können also als Inspiration für Lehrende dienen, da sie umfangreiche Materialien und Ressourcen bieten, um Gender und Diversity in der Lehre zu fördern. Die bereitgestellten Materialien helfen Lehrenden dabei, ihre eigene Sensibilität für Gender und Diversity zu entwickeln und zu stärken und ermöglichen ihnen, ihre Lehre kontinuierlich zu verbessern, um den Bedürfnissen aller Studierenden gerecht zu werden. Wir sagen weiter so und nehmen einige Aha-Momente, Anregungen und Inspirationen mit!

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Laura Heine
Wiss. Mitarbeiterin | Beiträge

Studierte Medienwissenschaftlerin (MA) und Digital Learning Managerin. Mitglied des Arbeitsbereichs E-Learning im ZHQ.

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