Das Thema Inklusion hat viele Facetten, der Abbau von digitalen Barrieren ist hierbei ein aktuell wichtiger Aspekt, der von Lehrenden unterstützt werden kann.
Mit dem Förderprogramm „Inklusive Hochschule NRW“ reagiert das Land auf Umsetzungsverpflichtungen und fördert seit Anfang 2021 auch an der FH Aachen Maßnahmen. Wichtige Umsetzungsziele betreffen die öffentlich zugänglichen Internetseiten und das digitale Lehr- und Lernangebot.
Inklusion in der Hochschule bedeutet nichts anderes als die möglichst gleichwertige oder vergleichbare Teilhabemöglichkeit für alle Menschen – insbesondere der Studieninteressierten und Studierenden. Dies ist ein verbindliches Recht und wurde auch im Hochschulrahmengesetz verankert.
Digitalisierung ist grundsätzlich hilfreich – aber …
Der Aufbau digitaler Angebote hat sich dynamisch entwickelt. Digitale Angebote werden schon lange – was auch richtig ist – generell als wichtige Unterstützung für Inklusion angesehen. Die räumliche und zeitliche Individualisierung, sowie weitere Vorteile wie Vielfalt der inhaltlichen Zugänge, automatisierte Unterstützung, Anpassung von Text und spezielle digitale Hilfen wie Screenreader, sind wichtige Beiträge für den Abbau von Barrieren.
Die relativ neue, allgemeine Einführung von Videomeetings und Vorlesungsaufzeichnungen wird von Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung sehr geschätzt. Videokonferenzsysteme wie webex sind barrierearm und bieten Hilfen zur Nutzung.
Leider gibt es aber bei digitalen Angeboten weiterhin auch viele Barrieren, die nun abgebaut werden sollen und müssen.
Systementwicklung und Contenterstellung leisten die Umsetzung
Die internationale Vereinbarung zur Beschreibung von Barrierefreiheit (Web Content Accessibility Guidelines) beschreibt vier elementare Eigenschaften, die gleichwertigen Zugang ermöglichen. Digitale Angebote müssen: 1. wahrnehmbar, 2. bedienbar, 3. verständlich und 4. robust sein. Diese Adjektive beziehen sich auf die digitalen-Systeme (Homepage oder ILIAS) als auch auf die darin enthaltenen Inhalte und bereitgestellten Dateien.
Damit die Umsetzung der Barrierefreiheit insgesamt gelingt müssen Anpassungen und ggf. Korrekturen sowohl auf der Seite der Systementwickler, als auch der Seite der Systembenutzer – konkret der Lehrenden, die Inhalte bereitstellen – geleistet werden.
Die größten Herausforderungen gibt es auf Seiten der Systementwicklung, da Änderungen wie Tastatursteuerung immer komplex in der Umsetzung sind.
Deutlich einfacher ist die Umsetzung bei der Erstellung von Inhalten – es gibt nur eine überschaubare Anzahl von Regeln, die beachtet werden müssen. Insbesondere bei der Neuerstellung von Dokumenten kann die Berücksichtigung dieser Regeln ohne große Mehrarbeit umgesetzt werden.
Infos und Anleitungen in ILIAS
Im Rahmen der Maßnahmen an der FH Aachen werden Materialien für alle Interessierten entwickelt und bereitgestellt.
Aktuell sind diese Materialien in der ILIAS-Kategorie „Inklusion“
(www.fhac.de/ilias/inklusion) erstellt oder in Bearbeitung:
- Infoseite mit den wichtigsten Informationen
– u.a. Short-List mit konkreten Hinweisen für die Umsetzung - Wiki mit einer offenen Sammlung von Informationen und Erfahrungen
– Sie können sich bei Interesse beteiligen - ILIAS-Lernmodul mit Details – z.B. zur Gestaltung in ILIAS
(wird in Kürze veröffentlicht) - An dieser Stelle auch der Hinweis auf die Übersichtsseite „Inklusion“
auf der FH Aachen Homepage: https://www.fh-aachen.de/hochschule/inklusion
Winfried Kock
30 Jahre Bildungsarbeit und Medienentwicklung