Edublocks in der Hochschullehre zur Unterstützung von selbstreguliertem Lernen

Eine Zusammenfassung des Forschungsberichtes von C. Lindín, K. Steffens und A. Bartolomé

Im Wintersemester 2018/2019 starteten Lindín, Steffens und Bartolomé das Projekt „Edublocks“ an der University of Barcelona. Das Ziel war, die für Lehrende oft bestehende Herausforderung des Lehrsettings so zu gestalten, dass sie einen angemessenen Rahmen für selbstregulierte Lernprozesse ermöglichen. Hierbei sollte sowohl auf die seitens der Lehrperson zu leistende Unterstützung als auch auf Ausgewogenheit beim Einsatz von Technologien geachtet werden. Vor diesem Hintergrund und mit dem Ziel, Studierenden die Möglichkeit zu geben, eigene Lernpfade zu wählen, wurde ein technologiebasiertes Netzwerk mit folgenden Knotenpunkten erstellt:

  • Lerngemeinschaften in Kleingruppen
  • Teams bestehend aus Lehrpersonen und externen Mitarbeitenden
  • Edublocks, die seitens der Dozierenden angeboten wurden und sowohl Rückmeldungen als auch Bewertung beinhalten.

Hierdurch wurden Aspekte des selbstregulierten Lernens, des Feedbacks, des Teamteachings und netzwerkbasierten Lernens, der wirtschaftlichen Tragfähigkeit und des Datenschutzes sowie der Transparenz berücksichtigt. Die Edublocks beinhalten die Anwendung von Technologien im Lernprozess und werden in fünf Hauptkategorien dargestellt:

  • Seminare, die neben der Bearbeitung von Texten und Teilnahme an Gruppendiskussionen, ebenfalls die Einreichung einer Arbeit in einem audiovisuellen oder multimedialen Format einreichen beinhalten.
  • Workshops, die die praktische Anwendung bestimmter digitaler Technologien vorsehen;
  • Konferenzen, bei denen die Studierenden sich an Diskussionen beteiligen und Reflexionen vorbereiten;
  • Symposium, bei dem die Studierenden im Rahmen einer Gruppenarbeit einen Poster zu einem bestimmten Thema vorbereiten;
  • und das Schreiben eines Artikels mit Umfang von 10-20 Seiten;

Hierbei ist je nach Anforderung entweder individuelle oder gruppierte Arbeit erforderlich. 

Das Projekt ermöglicht den Studierenden im Modul „Uses, possibilities and limits of information and communication technologies in social education“ von Beginn des Semesters an, unter bestimmten Bedingungen je nach Vorerfahrungen, Interessen und Fähigkeiten ihre individuelle Lernpfade aus einer Gesamtzahl an Edublocks eigenständig zu gestalten. Dies sollte sie schließlich dabei Unterstützen, die für die spätere berufliche Tätigkeit notwendigen Kompetenzen zu entwickeln. Das Projekt verlangt zudem weniger Aufwand seitens der Lehrenden, ohne dabei die Qualität der Rückmeldungen zu reduzieren und ermöglichte nicht zu-letzt eine schnelle Adaptation während der Zeiten der Corona-Pandemie.

Ausführliche Details zum Projekt sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben die Autoren in Ihrem Artikel publiziert und unter folgendem Link zur Verfügung gestellt:

„Experiencing Edublocks: A Project to Help Students in Higher Education to Select their Own Learning Paths“

Lindín, C, Steffens, K and Bartolomé, A. 2022. Experiencing Edublocks: A Project to Help Students in Higher Education to Select their Own Learning Paths. Journal of Interactive Media in Education, 2022(1): 7, pp. 1–16. DOI: https://doi.org/10.5334/jime.731

Neue Beiträge nicht verpassen

Wir versenden wöchentlich News aus dem Blog an die Abonnement-Liste. Wenn Sie möchten können Sie sich in diese Liste eintragen. Das Abo kann jederzeit beendet werden.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Stefka Weber
Beiträge

2 Kommentare

Hi, das hört sich gut an und erinnert mich an unser Seminar Selbstmanagement im Studium. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass das mit sehr vielen Studierende geht, die Wahlfreiheit so hoch zu halten. Da besteht einfach die Gefahr, dass manche überbucht sind und anderes gar nicht stattfindet. Gab es eine Angabe, wie viele Studierende an der Veranstaltung teilgenommen haben?

Hi, es waren vier Gruppen mit jeweils 30 Personen (also insgesamt 120 Studierende) – jede Gruppe wurde von einer lehrenden Person begleitet (S. 5).

Schreibe einen Kommentar