Am 29. Oktober 2024 fand der erste ai×change, der FH-weite KI-Austausch für die Lehre, statt. Alle Lehrenden der FH Aachen waren eingeladen, entweder vor Ort oder online teilzunehmen.
Die Veranstaltung begann mit einer Kennenlernrunde und einer Diskussion der Erwartungen und Themenwünsche der Teilnehmenden. Ein Thema, das auf besonders großes Interesse stieß, war die „Unterstützung von Studierenden durch KI-Tutor:innen“, das wir aus verschiedenen Perspektiven betrachtet haben.
Prof. Sarah Maihaus (FB7) präsentierte ihren KI-Tutor, der Studierende bei der Teamarbeit und Projektvorbereitung unterstützt. Ihr praxisorientierter Beitrag zeigte, dass keine Programmierkenntnisse erforderlich sind, um KI-Tutor:innen zu erstellen. Im Anschluss stellte sie ihren Prompt sowie die dazu gehörigen Materialien vor. Studierende, die das vorgeschlagene KI-Tool nicht nutzen möchten, haben die Möglichkeit, den Prompt in ein anderes KI-Tool zu übertragen. Das positive Feedback von den Studierenden bestärkte Prof. Maihaus darin, den Einsatz des KI-Tutors weiter auszubauen.
Eine weitere Initiative wurde von Prof. Andreas Hannig (FB5) vorgestellt, bei der es um die Entwicklung einer Chatbot-Oberfläche ging, die in ILIAS integriert ist und Fragen zu den Veranstaltungsunterlagen beantwortet. Es wurde im Rahmen einer Abschlussarbeit entwickelt. Das Tool fand große Akzeptanz bei den Studierenden. Trotz des einfacheren Zugangs zu den Materialien konnte Prof. Hannig keine Abnahme der Teilnahmequote an seinen Veranstaltungen feststellen. Der Chatbot ist stark an ChatGPT angelehnt und verwendet GPT4o-mini, eine kostengünstige Version von GPT-4, die speziell für leichte Anwendungen konzipiert ist. Der Bot wurde so konfiguriert, dass er sich primär auf die Veranstaltungsunterlagen bezieht, jedoch bei Bedarf auch externe Quellen konsultieren kann. Um sicherzustellen, dass keine eingegebenen Daten für Trainingszwecke verwendet werden, richtete Prof. Hannig einen Account bei OpenAI ein. Die jährlichen Kosten von nur 15 Dollar machen diese Lösung sowohl technisch als auch rechtlich besonders attraktiv. Das Projekt wurde bereits im Fachbereich 5 vorgestellt, wo es auf so große Resonanz stieß, dass auch andere Lehrende Interesse bekundeten, diesen Chatbot zu nutzen.
Christoph Horst (FB3) präsentierte als Dritter seinen KI-Bot, der zur Unterstützung der Laborarbeit in Praktika dient. Zunächst wurde die KI-Unterstützung für Veranstaltungsunterlagen von den Studierenden nur zögerlich angenommen. Erst durch die Einführung spezialisierter Bots wurde die Akzeptanz gesteigert. Christoph Horst verdeutlichte dies durch ein Zitat eines Studierenden, das betonte, dass die KI das Laborpersonal nicht ersetzt, sondern dessen Arbeit ergänzt. Zudem hob Horst hervor, wie wichtig es ist, dass Studierende den Umgang mit KI-Tools und das Erstellen effektiver Prompts erlernen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden Themen gesammelt, die für den weiteren Austausch relevant sind und die Weiterentwicklung der Lehrangebote vorantreiben sollen. Die folgenden Themen wurden dabei vorgeschlagen:
- Erstellung von KI-Personas, die von Studierenden interviewt werden können
- Einsatz von KI für die Vorbereitung von Lehrveranstaltungen
- Integration von Rechenoperationen in die KI-Unterstützung für Studierende
- Abschlussarbeiten und der Einsatz von KI
Der nächste ai×change wird Ende Januar oder Anfang Februar online stattfinden. Alle Lehrenden sind herzlich eingeladen! Die Anmeldung ist bald im ZHQ-Kalender verfügbar. Falls Sie auf dem Laufenden bleiben möchten, was KI angeht, abonnieren Sie gerne unseren KI-Newsletter!