„Liefern unsere LV-Fragebögen wirklich nützliche Infos für Lehrende?“, „Wo liegen Fallstricke in Studienverlaufsanalysen?“ oder „Wie stellen wir sicher, dass erhobene Daten in den Diskussionen zur Studiengangsentwicklung genutzt werden (können)?“
Das sind keine trivialen Fragen. Und während vielleicht einige Hochschulen bereits Antworten für sich gefunden haben, suchen andere noch nach ihrem Weg. Voneinander und miteinander Lernen ist die Devise. Und dass die Kooperationsbereitschaft riesig ist, zeigte sich bereits in der Vorbereitung für diese Jahrestagung am 15. November. Die angefragten Experten zu den ersten beiden Fragestellungen (Christian Treppesch der Justus-Liebig-Universität Gießen und Stefan Krüger der Universität Bonn) sagten erfreut über die Gelegenheit zum Austausch unmittelbar zu, und aus dem Kreise der NRW-Hochschulen kamen gleich fünf vorbereitete Inputs zum dritten Thema.
In der Aussicht auf gewinnbringende Inputs und einen konstruktiven Austausch, gab es über 50 Anmeldungen aus 16 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und 11 der bisher nicht beteiligten Universitäten aus NRW (mit letztlich über 40 Anwesenden die größte entsprechende Veranstaltung bisher). Und als am Nachmittag der Tagung die Gelegenheit gegeben wurde, sich zu frei wählbaren Themen in Kleingruppen auszutauschen, mangelte es auch hier mit sechs Thementischen und angeregten Diskussionen nicht an Initiativen und Gesprächsbereitschaft (KI, ECTS-Daten, Dialogformate, zukünftiges Netzwerken; um einige Stichworte zu nennen). Ein voller Erfolg für die ausrichtende Hochschule Niederrhein und uns Organisator:innen (neben mir David Peters, Martina Grein, Sascha Kopczynski und Daniela Möller). Und nicht zuletzt für das an der FH Aachen angesiedelte Projekt ProVELS, denn diese Tagung ist das erste Ergebnis der Netzwerkförderung durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
Was habe ich aus den Erfahrungen der anderen mitgenommen? Zuviel um es hier angemessen wiederzugeben, aber genug um absehbar im Interesse der Lehrenden zu prüfen, wie wir unseren Standardfragebogen zur Lehrveranstaltungsevaluation kürzen und im Sinne wertvoller Synergien die Studiengangsevaluation noch besser mit den Studienverlaufs- sowie akkreditierungsbezogenen Dokumentenanalysen der Zentralverwaltung in Einklang bringen können.
Jörg Jörissen
“Wie führen Daten zu Taten?”
In unserer Hochschule gibt es mittlerweile einige institutionalisierte Dialogformate zur Weiterentwicklung der Studiengänge (studentische Fokusgruppen, Curriculumswerkstätten und Framework-Workshops unter Lehrenden eines Studiengangs, Qualitätsdialoge zwischen Fachbereich und Rektorat). Gerade deshalb fand ich es auch sehr spannend, uns mit den Kolleg:innen anderer Hochschulen darüber auszutauschen, welche Daten dort in welche Dialogformate eingebracht werden. Und mit welchem Erfolg.
In den fünf Impulsvorträgen zeigte sich bereits eine Vielfalt in der Ausgestaltung. Sie reichte von hoher Standardisierung (feste Dialogformate in etablierten Regelkreisen, Kopplung von Evaluations- und Akkreditierungsdaten, abgestimmte Datenpakete für spezifische Zielgruppen) bis hin zu bedarfsspezifischen Erhebungen und Berichten, die sich häufig anlassbezogen aus den informellen Kontakten/Netzwerken zu Lehrenden und Mitarbeitenden in den Fachbereichen ergeben. Natürlich war die Zeit viel zu kurz für dieses wichtige Thema, deshalb wurde es auch direkt auf die Liste der Thementische gesetzt, die am Nachmittag zur Vertiefung eingerichtet wurden.
In diesem kleineren Kreis haben wir uns am Ende vorgenommen, im Anschluss an die Tagung gemeinsam den Fragen nachzugehen, mit welchen Leitfragen, Kriterien oder Daten eigentlich besonders positive Erfahrungen gemacht wurden, welche als Hebel für Veränderung erfahren werden und welche weniger ergiebig oder ggf. sogar kontraproduktiv sind. Vor dem Hintergrund, dass die Zeit der Dialogformate immer knapp ist und datenbasiert gut strukturiert und gewinnbringend genutzt werden muss, freu ich mich sehr auf den weiteren Austausch!
Raffaele Louis
Ein besonderer Tag des Austauschs, Lernens und kollegialen Miteinanders
Als neue Mitarbeiterin konnte ich am 15.11.2023 an meinem ersten persönlichen Treffen mit dem AK Eva teilnehmen – nach vielen Jahren des virtuellen Austauschs in Präsenz. Bereits im Vorfeld fand die Organisation unkompliziert kooperativ mit den beteiligten Hochschulen statt. Die Atmosphäre war von Beginn an angenehm, freundlich und vertraut, was sich in den Worten der Teilnehmenden widerspiegelte, die das Treffen als „wie ein Klassentreffen“ beschrieben. Dieser Vergleich unterstreicht die herzliche Verbundenheit, die zwischen den Mitgliedern dieses Arbeitskreises besteht.
Besonders beeindruckt hat mich der kollegiale Austausch, der über Hochschulgrenzen hinweg auf einer äußerst wertschätzenden und konstruktiven Ebene stattfand. Es war inspirierend zu erleben, wie Expertise und Erfahrungen zusammenflossen, um die Evaluation als Ganzes voranzutreiben.
Das Treffen zeigte eindrucksvoll, wie vielfältige Perspektiven und gemeinsame Ziele zu einer lebendigen Diskussion führen können. Es unterstrich die gewachsene Zusammenarbeit über Hochschulgrenzen hinweg. Ein Tag voller Potenzial und gemeinsamer Visionen – ich freue mich auf die nächsten Schritte mit diesem inspirierenden Team. Eine Rückmeldung zur Veranstaltung von einem der Referenten bringt die Stimmung gut auf den Punkt:
“Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen, sowohl inhaltlich, methodisch, organisatorisch, räumlich und auch menschlich hat alles sehr gut gepasst!”
Daniela Möller