ILIAS Konferenz 2023 an der Universität zu Köln: Ein Blick in die Zukunft der Lernplattform

Ich hatte die Gelegenheit, an der 22. internationalen ILIAS Konferenz an der Universität zu Köln teilzunehmen. Die Konferenz ist ein jährliches Treffen, das sich der Diskussion über ILIAS und verwandte Technologien widmet.

Nachhaltigkeit und Zukunftsgestaltung im Bildungsbereich

Die diesjährige Konferenz stand unter dem Motto „(Fast) forward to a sustainable future“, was die Bedeutung von Nachhaltigkeit und zukunftsweisenden Ansätzen im Bildungsbereich unterstrich. Es war ermutigend zu sehen, wie die ILIAS-Community sich aktiv für eine nachhaltige Bildung und eine positive Zukunft einsetzt.

Foto: Laura Heine

Online Self-Assessments: Orientierungshilfe für Studieninteressierte

Einer der Vorträge, den ich besucht habe, beschäftigte sich mit Online Self-Assessments (OSAs) und wurde u.a. von Verena Schätzle von der Universität zu Köln gehalten. OSAs sind internetbasierte Beratungsangebote, die Studieninteressierte bei ihrer Studienentscheidung unterstützen. Die Entwicklungen dieses Projekts sollen den Studierenden eine Möglichkeit zur Orientierung bieten. Sie dauern etwa 40-60 Minuten und helfen bei der Einschätzung, welches Studium am besten zu den individuellen Interessen und Fähigkeiten passt. Eine der Herausforderungen besteht darin, dass sich Studieninteressierte einmalig in ILIAS registrieren müssen, um an den OSAs teilzunehmen. Dafür bieten die erstellten OSAs ein ausführliches Feedback und können sogar als verpflichtend für die Einschreibung in bestimmten Fächern dienen. Die Entwicklung zielt darauf ab, die Reichweite und Sichtbarkeit des jeweiligen Fachs zu erhöhen.

Portfolioerstellung mit H5P-Plugin: Förderung des lebenslangen Lernens

Ein weiterer interessanter Vortrag behandelte die Portfolioerstellung mittels H5P-Plugin, präsentiert von Ina Giebeler, Dr. Alexandra Habicher und Dr. Melanie Weitz von der Universität zu Köln. Hier lag der Fokus auf der Nutzung von Portfolios zur Förderung des lebenslangen Lernens. Das Projekt ePort.nrw zielt darauf ab, Portfolios über verschiedene Lernmanagementsysteme hinweg nutzbar zu machen und die Digitalisierungskompetenz von Lehramtsstudierenden zu steigern. Die Integration eines neuen H5P-Inhaltstyps, „Portfolio“, in ILIAS wurde als vielversprechender Schritt vorgestellt, um diese Ziele zu erreichen. Bei weiterem Interesse am Thema empfehle ich die ePort.nrw-Tagung an der Universität zu Köln am 10. November.

Digitales Whiteboard für ILIAS: Neue Kollaborationsmöglichkeiten

Foto: Laura Heine

Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag über die Entwicklung eines digitalen Whiteboards für ILIAS von Marko Glaubitz von der Universität Freiburg und Jesus Copado von SURLABS. Das Ziel dieses Projekts ist es, ein Tool zu schaffen, das von ILIAS unterstützt werden kann und ähnliche Funktionen wie bekannte Kollaborationstools ähnlich wie miro oder Conceptboard bietet. Dieses Vorhaben verspricht eine spannende Weiterentwicklung für die ILIAS-Plattform. Einen Prototypen gibt es bereits, erstellt mit Teardraw. Während der Konferenz durften die Teilnehmenden schon etwas damit üben (siehe unten). Die nächsten Schritte: Zur Unterstützung des Projekts können Sie in Kontakt mit dem Entwicklungsteam gehen – meine Meinung: Es lohnt sich!

Digitale Barrierefreiheit: Die Toolbox für inklusive Lehre

Das absolute Highlight meines Tages war jedoch der Workshop zur Entwicklung der Toolbox „Digitale Barrierefreiheit“ von Alexandra Tödt von Leifos. Die Toolbox stellt ein adaptierbares und anpassbares Werkzeug dar, um digitale Barrierefreiheit in der Lehre zu fördern. Die Toolbox stellt Alexandra Tödt unter der CCBY-SA 4.0- Lizenz der Lehre frei zur Verfügung und die komplette Toolbox ist adaptierbar, selbst eine Anpassung auf das eigene CD ist möglich. Dabei kann sie für den Self-Service im Team, für interne Weiterbildungen oder Seminare oder als Lernnuggets zur Sensibilisierung von Lehrenden und Lernenden genutzt werden. Darüber hinaus unterstreicht die im Workshop entstandene Idee, Wissen und Ressourcen zukünftig in einem gemeinsamen Forum zu teilen, anstatt individuelle Toolboxen zu entwickeln, den gemeinschaftlichen Ansatz der ILIAS-Community.

Die Zukunft von ILIAS: Kontinuierliche Weiterentwicklung für Bildung

Insgesamt war die ILIAS Konferenz 2023 an der Universität zu Köln inspirierend. Sie verdeutlicht welche Fortschritte und Entwicklungen in der ILIAS-Community weltweit möglich sind. Die verschiedenen Vorträge und Workshops zeigen, dass ILIAS nicht nur ein Werkzeug für das Lehren und Lernen ist, sondern auch eine Plattform, die kontinuierlich weiterentwickelt wird, um den sich wandelnden Anforderungen der Bildung gerecht zu werden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich ILIAS in Zukunft weiterentwickeln wird und welche neuen Möglichkeiten sich für Lehrende und Lernende eröffnen werden

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Laura Heine
Wiss. Mitarbeiterin | Beiträge

Studierte Medienwissenschaftlerin (MA) und Digital Learning Managerin. Mitglied des Arbeitsbereichs E-Learning im ZHQ.

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