Produktive Feedback- und Fehlerkulturen: Einblicke in die DeGEval-Frühjahrstagung

Die Frühjahrstagung des AK Hochschulen in der DeGEval (Deutsche Gesellschaft für Evaluation) fand am 21. Und 22. März in Mainz zum Thema „Zukunftsfähiges Qualitätsmanagement an Hochschulen: Partizipation, Feedback und produktive Fehlerkultur“ statt. Dabei war die FH Aachen durch das ZHQ mit gleich drei Beiträgen zur Umsetzung der Hochschulstrategie in der Studiengangsentwicklung anhand des Frameworkfragebogens, der Nutzung von Fokusgruppen zur Partizipation von Studierenden in der Studiengangsentwicklung sowie einem Vergleich zwischen Ergebnissen der Lehrveranstaltungsevaluation mittels TAP (Teaching Analysis Poll) und Freitexten standardisierter Fragebögen und einer Podiumsteilnahme vertreten.

Eine zentrale Frage der Tagung war, wie Partizipation und Feedback so gestaltet werden können, dass sie nicht nur formale Anforderungen erfüllen, sondern eine produktive Fehlerkultur und Innovationen in der Lehre fördern. Insbesondere da die Keynote von Paul Reinbacher nochmal deutlich machte, dass Innovation immer auch mit einer erhöhten Gefahr des Scheiterns einhergeht.

Der Vortrag von Annika Boentert von der FH Münster ging der Frage nach, was bei Lehrenden dazu führt, dass sie etwas an ihrer Lehrveranstaltung ändern. Ergebnisse aus einer Lehrendenbefragung hierzu zeigen deutlich, dass der direkte Austausch mit Kolleg:innen und Studierenden wesentlich häufiger als Anlass genannt wurde als die standardisierte Lehrveranstaltungsevaluation. Letztere hat vor allem für neuberufene Lehrende Relevanz für die Weiterentwicklung der Lehre. Die Schlussfolgerung der FH Münster ist deswegen, das Lehrveranstaltungsfeedback flexibler zu gestalten und einen stärkeren Fokus auf Gelegenheiten zum Austausch zu ermöglichen.

Neben solchen konzeptionellen Themen, kam auch die Diskussion konkreter Instrumente nicht zu kurz, so etwa in einem Fachgespräch zur Entwicklung eines Fragenpools des Stifterverbands zur Einschätzung, inwieweit in Lehrveranstaltungen Kompetenzen der Data Literacy erworben werden konnten. Dieser soll im Herbst 2024 erscheinen, frei verwendbar und veranstaltungsspezifisch anpassbar gestaltet sein. In der Diskussion des aktuellen Stands des Instruments wurde vor allem auf die Herausforderung der unterschiedlichen Fachkulturen für die Formulierung allgemeingültiger Fragen hingewiesen und ebenso darauf, dass, wo immer möglich, eine direkte Messung von Kompetenzen (z.B. in passenden Prüfungsformaten) der Selbsteinschätzung vorzuziehen ist.

Die Tagung lieferte viele Gelegenheiten zum Austausch mit anderen Hochschulen und neue Denkanstöße, bei denen wir gespannt sein können, was sich aus diesen in der nächsten Zeit konkret entwickelt.

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Manuel Bör
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