Evaluation ko-kreativ gestalten | Programm

Stand 07.08.2024

Montag 02.09.2024

Montag Programm
10:00Ankommen & Anmeldung
11:00Begrüßung der Initiator:innen
11:10Grußworte von Prof. Dr. -Ing. Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium, Lehre und Internationales der FH Aachen und Prof. Dr. Miriam Barnat, Geschäftsführung des Zentrums für Hochschuldidaktik und Qualitätsentwicklung der FH Aachen
11:30Ko-Kreation erleben mit Dr. Nadine Meidert, Politikwissenschaftlerin, Systemische Coach und Prozessbegleiterin
Zur Einstimmung und Inspiration wollen wir Ko-Kreation praktisch erfahrbar machen und zum Nachdenken über den Ansatz ‚Ko-Kreation‘ – auch im Verlauf der folgenden Veranstaltungen – anregen.
12:00Mittagessen vor Ort
13:00Vorträge und Diskurswerkstätten

In fünf parallelen Veranstaltungen werden je ein bis zwei ko-kreative QM-Konzepte sowie Evaluations- und Entwicklungsprojekte vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert und reflektiert.

Session 1 Moderation: Lisa Rieger
Wer nutzt eigentlich welche Kennzahl? Etablierung eines kooperativ erarbeiteten Berichtswesens für die Lehrer:innenausbildungGuzy, Meike; Otto, Catharina
Bericht zum ko-kreativen Weiterentwicklungsprozess der Studierendenbefragung an einer Multi-Format HochschuleMende, Gina; Zawisla, Martha

Session 2
Online-Lehre in dualen Verwaltungsstudiengängen – ein reflexives Entwicklungs- und Evaluationsprojekt in zentral-dezentraler Kooperation | Kopczynski, Sascha; Schophaus, Malte
Qualitätssicherung als per se ko-kreativer Prozess | Dohnt, Tristan; Engel, Florian

Session 3 Moderation: Jasmin Gerau
Mit einem kohärenten Befragungskonzept neuen Anforderungen im Qualitätsmanagement von Studium und Lehre begegnen | Kleine, Julia; Müller, Stefen
Der Qualitätszirkel an der BOKU University: Gemeinsam ans Ziel statt alleine im Kreis | Wagner, Elfi

Session 4
Kooperationsformate zwischen Hochschule und Praxis: Ko-kreative Gestaltung und Evaluation einer digitalen Unterstützungsstruktur | Merkle, Anne Florence; Mählitz-Galler, Elke; Bönninger, Yvonne; Voß, Gunnar; von Velsen-Zerweck, Beate; Herzog, Michael A.

Session 5
Moderation: Henrique Ricardo Otten
Kleine Klassen statt großer Massen: Ko-kreative Weiterentwicklung eines künstlerischen StudiengangsSchmatz, Raphael
Kommunikationsanlässe zur Weiterentwicklung von Studium und Lehre – Überholspur oder Sackgasse? – Ein Plädoyer für ein dialogorientiertes Evaluationskonzept – Ein Praxisbeitrag | Sturtz-Klose, Patrick; Verch, Jennifer
14:00Pause
14:30Vorträge und Diskurswerkstätten

In vier parallelen Diskursveranstaltungen liegt der Fokus auf der Erarbeitung weiterführender Ideen und/oder einer stärkeren Vernetzung. Drei Beiträge haben sich zu einem Worldcafé-Format zusammengeschlossen.

Session 6
Wirksamkeit der Studierendenbefragung sichtbar machen | Könekamp, Bärbel; Rieger, Sandra

Session 7
Hochschulen, vernetzt euch! Wie Ko-Kreativität ein freies TAP-Tool erfolgreich macht | Groß-Elixmann, Klara; Burke, Bruno

Session 8
Ein Aufruf zur Zusammenarbeit: Potenziale von Evaluation für geschlechtergerechte Entwicklung in Hochschulen | Gerau, Jasmin; Kopczynski, Sascha; Möller, Daniela; Zeitner, Ines

Session 9 Moderation: Mirko Birkenkamp
Diskursformate in der Studiengangsentwicklung
In einem Worldcafé mit kurzen Inputs und anschließend wechselnden Thementischen nähern wir uns in kleinen Gesprächskreisen der Frage, wie Diskursformate zur Curriculums- und Studiengangsentwicklung gestaltet und wie Indikatoren darin eine Rolle spielen können. Angeboten wird die Session von drei Hochschulen.

Expertisezirkel „Kompetenzorientiertes Curriculum“ | Rhein, Rüdiger; Kruse, Tanja
Qualitätsdialoge als Alternative zum traditionellen Qualitätsbericht: Ein ko-kreativer Ansatz zur zielgerichteten Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre | Schnelle, Kerstin; Finster, Ludwig
Wenn Indikatoren erfolgreich zum Diskurs über Studiengangsqualität und anschließenden Veränderungsprozessen anregen. | Jörissen, Jörg; Louis, Raffaele
15:45Ge(h)sprächige Pause
16:15 – 17:00Keynote
Potentiale und Herausforderungen von Ko-Kreation in der Wissenschaft von Dr. Claudia Mendes, Referentin für ko-kreative Forschung an der Universität Hamburg und Expertin für Ko-Gestaltungsprozesse mit Wissenschaft, Industrie, öffentlicher Verwaltung sowie lokaler Bevölkerung
Die Keynote, in der sie Begriff, Herkunft, Relevanz sowie Chancen und Risiken ko-kreativer Ansätze beleuchtet, rahmt den ersten Tag und soll zur weiteren Reflexionen im Verlauf der Abendgespräche anregen.
17:00-18:00Pause / Hotel-Check-In / Weg zum Stadtrundgang
18:00Stadtrundgang (separate Anmeldung erforderlich)
ab 19:00Gemeinsames Dinner im Ratskeller (separate Anmeldung erforderlich)

Dienstag 03.09.2024

DienstagProgramm
8:45Workshops zur Methodeninspiration

Session 10
Spielend zusammenarbeiten? Chancen und Herausforderungen von Serious Play in ko-kreativen Prozessen Mendes, Claudia

Session 11
Forumtheater als Methode um Austausch auf Augenhöhe zu schaffenMeidert, Nadine

Session 12
„Student Journey Mapping“ als alternative Evaluationsmethode im Hochschulkontext | Funk, Evelyn

Session 13
Feedback geben und Feedback nehmen – Vom Umgang mit Studierendenrückmeldungen in kleinen Gruppen | Brust, Leona; Düwel, Jennifer; Ruhrmann, Pascale; Schmatz, Raphael; Schwerin, Kathrin

Session 14
Wie kann TAP als Instrument zur Hochschulentwicklung genutzt werden? | Groß-Elixmann, Klara; Schreiber, Peter
10:00Pause
10:30Vorträge, Workshops und Diskussionsformate

Rund um das Thema Lehrveranstaltungsevaluation besteht zuletzt eine Auswahl aus Vortragsveranstaltungen mit anschließendem Diskurs und Workshops.

Session 15 Moderation: David Peters
Lehrveranstaltungsevaluation zwischen Kontrolle und Entwicklung – Perspektivenvielfalt verschiedener Stakeholder | Israel, Nadine; Schwarz, Nadine

Session 16 Moderation: Patrick Sturtz-Klose
Vergleichende Analyse von Lehrveranstaltungsevaluation mittels standardisierter Fragebögen und Teaching Analysis Poll (TAP) – Teil 2 | Gerards, Laura; Jörissen, Jörg; Minrath, Imke
(Lehr-)Evaluation in den künstlerischen Fächern: Konzeption, Anforderungen und Herausforderungen | Ngoei, Hamadou

Session 17 Moderation: René Michalski
Lernpfade als Instrument zur ko-kreativen Gestaltung und Evaluation von Lehr-Lernangeboten im Rahmen des Design-Based-Research-Ansatzes | Voß, Gunnar; Schäfer, Jessica; Müller, Lena Michelle; Hajji, Rahim
Mit Workloaderhebung zu mehr Kontinuität im (Selbst-)Studium – Chancen und Möglichkeiten der Workloadkurve als individuelles Entwicklungsinstrument | Müller, Stefen

Session 18
360 Grad auf TAP – ein multiperspektivischer Blick auf Teaching Analysis Poll | Kähler, Kristina; Brust, Leona; Schwerin, Kathrin; Eisenberg, Monika; Schumann, Marlen; Klages, Benjamin; Timmann, Anke
Evaluation und Feedback mit und für Neuberufene ko-kreativ gestalten und weiterentwickeln | Brust, Leona; Feiter, Saraa; Gerards, Laura; Katz, Christiane; Keil, Sabrina; Minrath, Imke; Reher, Alexandra; Scheele, Sandra
12:00Mittagessen vor Ort
13:00Zukunftswerkstatt

Den Abschluss der Tagung bildet eine moderierte Zukunftswerkstatt, die Gelegenheit gibt, die individuellen Tagungsergebnisse zu systematisieren und den anstehenden Transfer sowie mögliche Netzwerke anzustoßen.

Moderiert wird sie von Prof. Dr. Miriam Barnat, Geschäftsführung des Zentrums für Hochschuldidaktik und Qualitätsentwicklung der FH Aachen. Sie hat bereits diverse ko-kreative Projekte auch über die FH Aachen hinaus angeleitet.
14:30 – 15:00Ausklang

Abstracts

Montag 13:00 Session 1

Wer nutzt eigentlich welche Kennzahl? Etablierung eines kooperativ erarbeiteten Berichtswesens für die Lehrer:innenausbildung

Meike Guzy & Catharina Otto, Universität Bielefeld

Daten sind ein wesentliches Element einer fundierten Entscheidungsfindung an Hochschulen – sowohl für die hochschulweite Entwicklungsplanung als auch für QM-Prozesse. Um einen Mehrwert durch Datenanalysen zu generieren, ist es elementar, die passenden Zahlen in einer zugänglichen Form zur Verfügung zu stellen.

Diese Herausforderung greift dieser Beitrag exemplarisch mit der Besonderheit im Berichtswesen im Feld der Lehrer:innenausbildung an der Universität Bielefeld auf. Diese ist besonders, weil es aufgrund ihrer organisatorischen Verankerung zwei zuständige Einrichtungen gibt, die Daten erheben, auswerten und berichten.

Durch kooperatives Arbeiten im Rahmen eines Projektes konnte ein neues Berichtswesen etabliert werden, welches die Bedarfe möglichst vieler Akteur:innen abdeckt. Dieser Beitrag soll die Vorteile, aber auch die Stolpersteine der kooperativen Gestaltung eines gemeinsamen und einheitlichen Berichtswesen beleuchten und erörtern und einen Einblick in die entstandenen Berichtsformate geben. Insbesondere soll aber gezeigt werden, warum es für ein solches Vorhaben unabdingbar ist, kooperativ zu arbeiten.

Bericht zum ko-kreativen Weiterentwicklungsprozess der Studierendenbefragung an einer Multi-Format Hochschule

Gina Mende & Martha Zawisla, FOM Hochschule

Um sich an neue Gegebenheit in der Lehre anpassen zu können, benötigen Hochschulen passende Befragungssystematiken. Deshalb wurde 2022 das Befragungssystem für Lehrveranstaltungen und Leistungsbereiche an der FOM Hochschule weiterentwickelt.

Lehrveranstaltungsbefragungen dienen als wichtiges Rückkopplungsinstrument für Studierende, Lehrende, Studienleitungen und Dekanate zur Verbesserung der Lehrqualität. Semesterbefragungen, welche die Leistungsbereiche wie beispielsweise die Terminplanung, Ausstattung und Beratung umfassen, liefern wichtige Informationen für die jeweiligen Fachabteilungen.

Für die Weiterentwicklung wurden alle Stakeholdergruppen (Hochschulvertreter:innen und Mitarbeitende aus den Fachabteilungen) mit ihren unterschiedlichen Expertisen und Informationsbedarfen involviert. Das QM gestaltete die Rahmenbedingung für den Austausch in Workshops und anderen Formaten. Ergebnis war das gesteigerte Verständnis der Fachabteilungen für verschiedene Datenbedarfe. Der gemeinsame Überarbeitungsprozess förderte die Akzeptanz der Befragungen und verbesserte den gemeinsamen Austausch.

Montag 13:00 Session 2

Online-Lehre in dualen Verwaltungsstudiengängen – ein reflexives Entwicklungs- und Evaluationsprojekt in zentral-dezentraler Kooperation

Sascha Kopczynski & Malte Schophaus, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW

&

Qualitätssicherung als per se ko-kreativer Prozess

Tristan Dohnt & Florian Engel, Philipps-Universität Marburg

Beteiligung und Mitwirkung als methodische Gestaltungselemente für das hochschulische Qualitätsmanagement stehen im Mittelpunkt dieser Session. Ihre Bedeutung für die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung von Studienprogrammen wird von den beiden Autorenteams aus unterschiedlicher „Flughöhe“ betrachtet. Einführend stellen Tristan Dohnt und Florian Engel einen an der Universität Marburg entwickelten und angewendeten ko-kreativen Ansatz zur Evaluation und Weiterentwicklung von Studium und Lehre vor. Im anschließenden Beitrag von Sascha Kopczynski und Malte Schophaus wird der Fokus dann auf ein partizipativ und multiperspektivisch angelegtes Evaluationsprojekt gerichtet, dessen Gegenstand die Implementierung videokonferenzbasierter Lehre in dualen Verwaltungsstudiengängen ist. Vor dem Hintergrund der Beiträge werden die Teilnehmenden zur erfahrungsgestützten Diskussion über die Anwendungsmöglichkeiten und -grenzen sowie Chancen und Risiken ko-kreativer Vorgehensweisen in der Hochschulevaluation eingeladen.

Montag 13:00 Session 3

Mit einem kohärenten Befragungskonzept neuen Anforderungen im Qualitätsmanagement von Studium und Lehre begegnen

Julia Kleine & Stefen Müller, RPTU Kaiserslautern-Landau

Im Rahmen der Systemakkreditierung wurde an der RPTU in Kaiserslautern ein integriertes/kohärentes Befragungskonzept entwickelt und hochschulweit eingeführt. Mit dem Ziel Erkenntnisse aus Befragungen systematisch(er) in die Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre einzubetten und neuen Anforderungen im Qualitätsmanagement besser zu begegnen. Am Beispiel der Evaluation digitaler Lehre, die den Wandel von Anforderungen pointiert, wird gezeigt wie schnelles Reagieren, zeitnahe Zurverfügungstellung von Ergebnissen, systematisch Einbindung von Stakeholdern und hochschulweite Diskussionen ermöglicht werden können. Alles in allem zeigt die Erfahrung an der RPTU in Kaiserslautern, dass ein Befragungskonzept nicht nur zu einem gemeinsamen Verständnis von Befragungen führen kann, sondern neben der Durchführungskontinuität auch eine Akzeptanz bei den Beteiligten hervorruft, was wiederum eine nachhaltige Nutzung der Ergebnisse und gemeinsame Gestaltung des Qualitätsmanagements begünstigt.

Der Qualitätszirkel an der BOKU University: Gemeinsam ans Ziel statt alleine im Kreis

Elfi Wagner, BOKU University Wien

Der Qualitätszirkel ist ein vielversprechendes Instrument zur Verbesserung der Qualität und Studierbarkeit der Studien an der BOKU. Der Beitrag stellt das Konzept und erste Erfahrungen vor und nutzt die Teilnehmer:innen der Session als „Critical Friends“, um Optimierungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Zur Bestimmung der Qualität von Studien sind viele Dimensionen zu berücksichtigen für die jeweils unterschiedliche Personen, Gremien und Abteilungen zuständig sind. Der Qualitätszirkel bringt nun alle relevanten Akteur:innen zusammen. Wir senden vorab gut aufbereitete Daten an die Mitglieder, die daraus Handlungsbedarfe ableiten. Außerdem benennen sie sonstige aktuelle Probleme, die sie im Meeting behandeln wollen. Im Qualitätszirkel-Meeting diskutieren wir die Probleme und erarbeiten Lösungsvorschläge, beschließen Maßnahmen und prüfen deren Erfolg im nächsten Meeting. Der Qualitätszirkel zielt somit auf eine ganzheitliche Betrachtung und einen schnellen Entscheidungsprozess ab.

Montag 13:00 Session 4

Kooperationsformate zwischen Hochschule und Praxis: Ko-kreative Gestaltung und Evaluation einer digitalen Unterstützungsstruktur

Anne Florence Merkle, Elke Mählitz-Galler, Yvonne Bönninger, Gunnar Voß, Beate von Velsen-Zerweck & Michael A. Herzog, Hochschule Magdeburg-Stendal

Kooperationen zwischen Hochschule und Praxis tragen zum Wissensaustausch bei, indem Theorie-Praxis-Transfer über Netzwerke aus Studierenden, Lehrenden, Verwaltung und Praxispartner:innen stattfindet. Da jedoch Netzwerke häufig nicht sichtbar sind, Zusammenarbeit mit Betrieben aber gewünscht wird, können digitale Unterstützungsstrukturen (wie z.B. die Praxis-Innovation-Plattform) Netzwerkbildung, ko-kreative Zusammenarbeit und damit berufsbezogene Kompetenzen fördern. In dem Workshop werden auf Basis unserer Befragungen zum Thema „Wissenschaft-Praxis-Partnerschaften“ sechs Herausforderungen zur Diskussion gestellt, zu denen gemeinsam in zwei kreativen Phasen, zunächst über Skizzen erste Lösungsvorschläge generiert werden. Im Anschluss findet ein „Posterwalk“ mit einem Voting zu den Ideen statt, die in der zweiten Phase ko-kreativ ausgearbeitet werden. Alle entstandenen Skizzen und Poster sind Teil der Ergebnissicherung und werden zu einem gemeinsamen Gemälde kombiniert.

Montag 13:00 Session 5

Kleine Klassen statt großer Massen: Ko-kreative Qualitätsentwicklung in einem künstlerischen Studiengang

Raphael Schmatz, Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

Kunst- und Musikhochschulen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von regulären Universitäten und Hochschulen, insbesondere durch andere Lehr- und Lernformen und spezielle gesetzliche Rahmenbedingungen. Doch was bedeutet das konkret für die Qualitätsentwicklung?
Der Beitrag beleuchtet ein Verfahren zur Weiterentwicklung eines künstlerischen Studiengangs, das kürzlich erstmals an der RSH Düsseldorf durchgeführt wurde. Es umfasste neben qualitativen Lehrenden- und Studierendengesprächen einen ko-kreativen Workshop zur Vereinbarung und Priorisierung von Maßnahmen. Ziel des Beitrags ist es, den prototypisch durchlaufenen Prozess vorzustellen und kritisch zu reflektieren: Welche Bestandteile waren gewinnbringend oder weniger ertragreich? Wie gut funktionierte die Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden? Und: In welchen Punkten könnten unterschiedliche Hochschultypen trotz – oder gerade wegen – ihrer Andersartigkeit voneinander lernen?

Kommunikationsanlässe zur Weiterentwicklung von Studium und Lehre – Überholspur oder Sackgasse? – Ein Plädoyer für ein dialogorientiertes Evaluationskonzept – Ein Praxisbeitrag

Patrick Sturtz-Klose & Jennifer Verch, Deutsche Hochschule der Polizei

Die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) ist eine vergleichsweise „junge“ Hochschule, die im Jahr 2006 ihre Gründungsphase abgeschlossen hat. Als staatlich anerkannte Universität ist sie das wichtigste Forum zwischen Wissenschaft und Praxis zur Diskussion polizeilicher Fragen in Deutschland.

Der Beitrag soll die konzeptionelle und zugleich organisationskulturelle Grundhaltung der DHPol anhand des Evaluationskonzepts zur Diskussion stellen.

Wie ist das Konzept zu gestalten, um eine dialogorientierte Weiterentwicklung von Studiengängen und der Hochschule insgesamt zu befördern sowie eine innovationsfreundliche Hochschulkultur zu etablieren?

Ziel ist eine transparente Ergebniskommunikation und zugleich -diskussion innerhalb und zwischen Statusgruppen und Organisationseinheiten der Hochschule, welche die Grundlage schafft für eine innovationsgetriebene Lehrentwicklung.

Gelingt es Spannungsfelder mittels partizipativer Kommunikationsformate in Studium und Lehre (Pflicht vs. Freiwilligkeit; quant. vs. qual. Ansatz) durch eine Zweckorientierung nachhaltig zu entschärfen oder führen die Bemühungen in eine Sackgasse?

Montag 14:30 Session 6

Wirksamkeit der Studierendenbefragung sichtbar machen 

Bärbel Könekamp & Sandra Rieger, TU Darmstadt

Mit einer universitätsweiten Studierendenbefragung werden studentische Rückmeldungen (Stärken und Schwächen) zu den einzelnen Studienprogrammen zentral erhoben. Diese Berichte gehen an alle Fachbereiche zu den eigenen Studiengängen, um die Ergebnisse in der Studiengangentwicklung zu nutzen. Entsprechend wichtig ist ein guter Rücklauf.

Welche Möglichkeiten gibt es wieder einen besseren Rücklauf zu erzielen?

Eine Idee wäre, die Wirksamkeit der Befragung mit den Fachbereichen zu diskutieren.

Wir erarbeiten gemeinsam in einem Gallerywalk Ideen zu unterschiedlichen Themenfeldern: Zentrale und dezentrale Werbung, Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Fachbereichen, Veränderungen, die durch die Studierendenbefragung initiiert wurden, sichtbar machen.

Ko-kreativer Prozess zu den Fragen:

– Wie Kommunikation mit Fachbereichen über Befragungsergebnisse gestalten

– Wie Follow-Up Evaluation (Nutzen der Befragung) gestalten und sichtbar machen

Montag 14:30 Session 7

Hochschulen, vernetzt euch! Wie Ko-Kreativität ein freies TAP-Tool erfolgreich macht

Klara Groß-Elixmann & Bruno Burke, TH Köln & FH Münster

Im Januar 2023 wurde das in der FH Münster entwickelte TAP-Tool öffentlich vorgestellt. Das Tool bildet alle Phasen einer Teaching Analysis Poll digital ab. Die Studierenden können mit ihren mobilen Endgeräten die diskutierten Aussagen sammeln und über die Kernaussagen abstimmen. Parallel können die Moderator:innen die Phasen der TAP steuern, in denen sie 1) die studentischen Antworten zu Kernaussagen zusammenführen, 2) eine Abstimmung einleiten und 3) eine Auswertung generieren.

Die ko-kreative Besonderheit des TAP-Tools liegt in seiner freien Zugänglichkeit für andere Hochschulen. Aus der Verfügbarkeit hat sich ein informelles Netzwerk als Entwicklungsgemeinschaft entwickelt, die sowohl das Tool verbessert als auch den Austausch über TAP-Durchführung intensiviert hat. Auf der Jahrestagung möchten wir andere Bildungseinrichtungen für ko-kreative Entwicklungen inspirieren und mit den Teilnehmenden diskutieren, wie jede:r von uns von solchen profitieren kann.

Montag 14:30 Session 8

Ein Aufruf zur Zusammenarbeit: Potenziale von Evaluation für geschlechtergerechte Entwicklung in Hochschulen

Jasmin Gerau, Sascha Kopczynski, Daniela Möller & Ines Zeitner, Technische Hochschule Georg Agricola, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW & FH Aachen

Themen wie Geschlechtergleichberechtigung und die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Care-Aufgaben sind wichtig für die Entwicklung unserer Hochschulen. Die sogenannte „leaky pipeline“, der Gender-Bias sowie die Evaluation der Gleichstellungspläne sind dabei nur einige von vielen Herausforderungen, die sich für Hochschulen ergeben. Ein interessanter Punkt und eine wichtige Schnittstelle zwischen Evaluation und Gleichstellung ist, wie das Geschlecht der Lehrpersonen die Bewertung von Lehrveranstaltungen beeinflusst. Dies wurde z.B. in einem aktuellen Review von Klonschinski (2022) ausführlich diskutiert. Die Autor:innen werfen anhand von Praxisbeispielen ein Schlaglicht auf Berührungspunkte der hochschulischen Querschnittsthemenbereiche Gleichstellung und Evaluation. Im Rahmen eines erfahrungsorientierten Diskurses mit den Teilnehmenden sollen Potenziale für themenbezogene Synergien zwischen hochschulischen Akteur:innen identifiziert und zukünftig zu bearbeitende Frage- und Problemstellungen konkretisiert werden.

Montag 14:30 Session 9

Diskursformate in der Studiengangsentwicklung

In einem Worldcafé mit kurzen Inputs und anschließend wechselnden Thementischen nähern wir uns in kleinen Gesprächskreisen der Frage, wie Diskursformate zur Curriculums- und Studiengangsentwicklung gestaltet und wie Indikatoren darin eine Rolle spielen können. Angeboten wird die Session von drei Hochschulen.

Expertisezirkel „Kompetenzorientiertes Curriculum“

Rüdiger Rhein & Tanja Kruse, Leibniz Universität Hannover

An der Leibniz Universität sollen im Rahmen des hochschulinternen Qualitätsmanagementsystems Expertisezirkel „Kompetenzorientierte Curricula“ etabliert werden.

Leitgedanke ist, dass sich Kompetenzorientierung im Studium nicht auf die Gestaltung von Lehrveranstaltungen beschränkt, sondern auch auf der curricularen Ebene implementiert werden muss. Ziel der Expertisezirkel ist, gemeinsam mit Studiengangsverantwortlichen auf der curricularen Ebene Kompetenzorientierung zu bilanzieren und Impulse für die Weiterentwicklung aufzuzeigen.

In einem kurzen Input wird das Konzept der Expertisezirkel vorgestellt. Im Rahmen des Worldcafés wünschen wir uns eine ko-kreative Diskussion über die inhaltlich-methodische Gestaltung und die Rahmenbedingungen von kollegialen Austauschformaten zur Curriculumreflexion und -entwicklung.

Qualitätsdialoge als Alternative zum traditionellen Qualitätsbericht: Ein ko-kreativer Ansatz zur zielgerichteten Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre

Kerstin Schnelle & Ludwig Finster, FH Erfurt

Der „Qualitätsdialog“ ist eine innovative Methode im Qualitätsmanagement der Fachhochschule Erfurt, die ihre Studiengänge im Rahmen der Programmakkreditierung (re-)akkreditiert.  Das neue Format wird als Alternative zum 2015 eingeführten Qualitätsbericht implementiert. Als ko-kreativer Rahmen wird der Qualitätsdialog, in dem Studiengangsleitungen, Lehrende, Studierende sowie Vertreter:innen aus dem Zentrum für Qualität gemeinsam die Qualität von Studium und Lehre diskutieren, zur partizipativen und zielgerichteten Analyse und Weiterentwicklung der Studienangebote genutzt.

Nach einem kurzen Input zum Instrument „Qualitätsdialog“ sowie zu ersten Erfahrungen aus der Praxis freuen wir uns, im World-Café insbesondere die Fokusfragen für die Qualitätsdialoge auf den Prüfstand zu stellen, aber auch über die methodische Gestaltung der Dialoge zu diskutieren.

Wenn Indikatoren erfolgreich zum Diskurs über Studiengangsqualität und anschließenden Veränderungsprozessen anregen.

Jörg Jörissen & Raffaele Louis, FH Aachen

QM-Systeme an Hochschulen haben sich seit der Systemakkreditierung stark entwickelt, mit einem Trend zu qualitativeren Ansätzen, die Partizipation und Dialog fördern. Dennoch bleiben Kennzahlensets und quantitative Indikatoren wichtig, soweit sie die ausgehandelten Qualitätsverständnisse abbilden, nützlich und verständlich sind, Referenzwerte bieten und Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Sie sollten zudem so platziert werden, dass entscheidende Akteur:innen ins Gespräch kommen und konkrete Maßnahmen ableiten können. In Rahmen des Worldcafés wollen wir einen Austausch über diskursanregende und im Hinblick auf die Maßnahmenableitung ergiebige Indikatoren sowie ihre Einbettung in Regelkreise anstoßen. Die FH Aachen stellt hierzu eine Untersuchung ihrer mehrjährigen Verwendung und Weiterentwicklung von Indikatoren vor und lädt andere Hochschulen ein, ihr Erfahrungswissen mit- und einzubringen.

Montag 16:15

Keynote: Potentiale und Herausforderungen von Ko-Kreation in der Wissenschaft

Dr. Claudia Mendes, Referentin für ko-kreative Forschung, Universität Hamburg

Dr. Claudia Mendes entpackt in ihrer Keynote zunächst die Grundelemente der Ko-Kreation, „Kollaboration“ und „Kreation“ und beleuchtet die Herkunft des Begriffs aus der Produktentwicklung. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung der Nutzerrolle im Designprozess und deren zunehmender Bedeutung im öffentlichen Sektor, wie bei der Ko-Gestaltung städtischer Infrastrukturen und der Ko-Produktion öffentlicher Dienstleistungen.

Im zweiten Teil wird die Relevanz der Ko-Kreation in der Wissenschaft untersucht. Es wird diskutiert, wie sich Rollenverhältnisse verschieben und welche neuen hinzukommen, wenn es um ko-kreative Forschung und Hochschullehre geht. Begriffe wie „Citizen Science“, „Transdisziplinarität“, „Reallaborforschung“, „Public Engagement“ und „Service Learning“ werden einbezogen, um eine vorläufige Kartierung ko-kreativer Ansätze und deren Potenziale für die Evaluation in der Hochschullehre vorzuschlagen.

Abschließend wird auf die Chancen und Herausforderungen der Ko-Kreation in der Praxis eingegangen. Anhand konkreter Fallbeispiele werden verschiedene Anwendungsfälle untersucht und die Fragen nach der Sinnhaftigkeit, dem Gelingen sowie den Herausforderungen und Risiken ko-kreativen Arbeitens analysiert.

Dienstag 8:45 Session 10

Spielend zusammenarbeiten? Chancen und Herausforderungen von Serious Play in ko-kreativen Prozessen

Claudia Mendes, Universität Hamburg

In diesem Workshop wollen wir spielerische Formate für ko-kreative Zusammenarbeit selbst erproben und anschließend mit Blick auf den eigenen Arbeitskontext reflektieren.

Nach einer kurzen Einführung spielen die Teilnehmenden in Kleingruppen konkrete Formate aus dem Gebiet des Serious Play nach Anleitung selbst durch. Die gewählten Beispiele kommen aus den Bereichen partizipativer Technologieentwicklung und Stadtplanung.

Im Anschluss reflektieren wir im Plenum auf Basis der gesammelten Erfahrungen, welche Effekte das Spielen im Workshop produziert hat und welche Wirkungen in den Anwendungskontexten, für die das jeweilige Format entwickelt wurde, intendiert waren. Wir schließen den Workshop mit der Überlegung, für welche eigenen Szenarien wir uns ähnliche Ansätze vorstellen können, bzw. warum vielleicht genau nicht.

Dienstag 8:45 Session 11

Forumtheater als Methode um Austausch auf Augenhöhe zu schaffen

Nadine Meidert

Die Herausforderung bei der ko-kreativen Evaluation von Lehre ist, dass alle Beteiligten, unabhängig von der Statusgruppe, ihre Interessen einbringen können, damit ein Diskurs auf Augenhöhe stattfindet. Das Forumtheater, von Augusto Boal ursprünglich entwickelt, um Lösungen für soziale Probleme zu erarbeiten, bietet als kreative Intervention eine Methode, die auf Partizipation setzt und dabei einen sicheren Rahmen für die Beteiligten definiert, da der Grad der Partizipation selbst gesteuert werden kann. Die Methode nutzt Theater als Werkzeug, indem das Publikum aktiv in den kreativen Prozess einbezieht und in Form von Regieanweisungen, Veränderungen vorschlagen kann. Bei der ko-kreative Evaluation von Lehre können herausfordernde Lehrsituationen dargestellt werden. Die Beteiligten diskutieren gemeinsam über die Szene. Es geht dabei nicht um konkrete Lehrsituationen der Anwesenden. Damit schafft die Methode den notwendigen Abstand für eine konstruktive Diskussion.

Dienstag 8:45 Session 12

„Student Journey Mapping“ als alternative Evaluationsmethode im Hochschulkontext

Evelyn Funk, PME-Campus

Das „Student Journey Mapping“ ist eine Methode, die vielseitig interpretiert und im Rahmen der Evaluation an Hochschulen eingesetzt werden kann. Sie rückt die Erfahrungen von Studierenden an Hochschulen in den Mittelpunkt der Analyse.

In unserem Beitrag möchten wir zwei Einsatzmöglichkeiten des Student Journey Mapping beleuchten und eine davon mit den Teilnehmenden auch ausprobieren und diskutieren.

  1. Nur theoretisch schauen wir uns die Student Journey Map als Methode an, mithilfe derer Hochschulangehörige sich empathisch in die Studierenden hineinversetzen und systematisch ihre Berührungspunkte und Erfahrungen z.B. im Bewerbungsprozess oder auch im Verlauf des Studiums analysieren können.
  2. In die Praxis gehen wir dann, wenn wir den Einsatz der Student Journey im Rahmen von Interviews oder Fokusgruppendiskussionen genauer betrachten. Hier hilft die Methode den Studierenden, ihre Erfahrungen zu ordnen und sich so fokussierter auf eine Interviewsituation im Rahmen einer Evaluation vorzubereiten. Wir laden alle Teilnehmenden der Session ein, die Student Journey in dieser Form selbst auszuprobieren und dann in der Gruppe zu diskutieren.

Dienstag 8:45 Session 13

Feedback geben und Feedback nehmen – Vom Umgang mit Studierendenrückmeldungen in kleinen Gruppen

Leona Brust, Jennifer Düwel, Pascale Ruhrmann, Raphael Schmatz, & Kathrin Schwerin, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Universität Hamburg, Folkwang Universität der Künste, Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

Wie kann Feedback in kleinen Studierendengruppen eingeholt werden, wenn standardisierte Erhebungsinstrumente wie Fragebögen an ihre Grenzen stoßen?
Eine ko-kreative Arbeitsgruppe aus insgesamt 11 Hochschuldidaktiker:innen und Beschäftigten aus Evaluation und QM hat sich mit genau dieser Frage beschäftigt. Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine Handreichung für Lehrende, in der eine Auswahl an Methoden mit Hinweisen zur Vorbereitung und Durchführung sowohl in Präsenz als auch mit Hilfe digitaler Tools vorgestellt wird. In diesem Workshop werden die Handreichung vorgestellt sowie die Chancen und Herausforderungen von Feedbackmethoden in kleinen Gruppen skizziert. Anschließend setzen sich die Workshopteilnehmenden in einem ko-kreativen Prozess weiterführend mit der Frage auseinander, wie ein konstruktiver Umgang mit der Studierendenrückmeldung aussehen kann. Dabei kommen ausgewählte Methoden aus der Handreichung zum Einsatz.
Willkommen sind Beschäftigte aus den Bereichen HD, Evaluation und QM sowie Studierende und Lehrende.

Dienstag 8:45 Session 14

Wie kann TAP als Instrument zur Hochschulentwicklung genutzt werden?

Klara Groß-Elixmann & Peter Schreiber, TH Köln & FH Aachen

In diesem Beitrag argumentieren wir für eine Erweiterung des TAP auf die Ebene der Hochschulentwicklung. Dabei diskutieren wir anhand zweier Forschungsvorhaben an der FH Aachen und an der TH Köln die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Erweiterung.

Nach der innerinstitutionellen Entstehung der Forschungsvorhaben wurde ein regelmäßiger Austausch zur Weiterentwicklung aufgenommen. Auf der Jahrestagung werden wir diesen Prozess in Bezug auf sein ko-kreatives Potenzial reflektieren, sowie kurz den Stand unserer Vorhaben präsentieren. Unser Ziel ist ein offener Austausch mit den Teilnehmenden der Jahrestagung zur Frage wie TAP als Instrument für Hochschulentwicklung genutzt werden kann. Innerhalb des Workshops sollen hierzu mit den Teilnehmenden zentrale Herausforderungen diskutiert, sowie gemeinsam Lösungsansätze entwickelt werden.

Dienstag 10:30 Session 15

Lehrveranstaltungsevaluation zwischen Kontrolle und Entwicklung – Perspektivenvielfalt verschiedener Stakeholder

Nadine Israel & Nadine Schwarz, Hochschule Niederrhein & Technische Hochschule Georg Agricola

Wie können Lehrveranstaltungsevaluationen effektiv zur Qualitätsverbesserung beitragen und gleichzeitig den vielfältigen Erwartungen der Beteiligten gerecht werden? In unserem Vortrag mit anschließender interaktiver Session bieten wir praxisnahe Einblicke in die Perspektiven verschiedener Stakeholder und erkunden die vorhandenen Spannungsfelder.

Basierend auf einer Fallstudie an der Hochschule Niederrhein und der Technischen Hochschule Georg Agricola beleuchten wir die Sichtweisen von Lehrenden, Studierenden, Evaluationsbeauftragten, Hochschulleitungen und dem Qualitätsmanagement. Wir diskutieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Herausforderungen und den erkennbaren Nutzen der Evaluationen für die jeweiligen Gruppen. In einem World Café entwickeln wir außerdem gemeinsam Ansätze zur Auflösung widersprüchlicher Vorstellungen. Wir betrachten dazu auch die Gemeinsamkeiten und ermitteln, wie die Kommunikation über die Lehrveranstaltungsevaluation die Akzeptanz und Wirksamkeit dieses wichtigen Instruments beeinflussen und verbessern kann.

Dienstag 10:30 Session 16

Vergleichende Analyse von Lehrveranstaltungsevaluation mittels standardisierter Fragebögen und Teaching Analysis Poll (TAP) – Teil 2

Laura Gerards, Jörg Jörissen & Imke Minrath, FH Aachen

In der Literatur zum Teaching Analysis Poll (TAP) wird häufig argumentiert, die standardisierte Lehrveranstaltungsbefragung (LVB) eigne sich nur begrenzt zur Verbesserung der Lehre, während das TAP konkretere Verbesserungshinweise liefere. Zugleich hat sich auch die LVB mit einem Fokus auf anpassbare Fragebögen, offene Fragen und vertiefende Nachbesprechungen als state of the art weiterentwickelt.
Um die jeweiligen Stärken und Schwächen sowie geeignete Einsatzszenarien zu identifizieren, wurde das inhaltliche Feedback in Form von Freitexten und Ergebnisdokumentationen vergleichend analysiert (vorgestellt auf einer Tagung im März) sowie Interviews mit Lehrenden und Studierenden geführt, die beide Methoden genutzt haben. Die Interviewergebnisse bilden den Schwerpunkt des Vortrags. Ziel der Studie ist es, Lehrende bei der Wahl des geeigneten Evaluationsinstruments Empfehlungen an die Hand zu geben. Zugleich möchten wir einen Beitrag zu einem konstruktiven und evidenzbasierten Diskurs über „LVB vs. TAP“ leisten.

(Lehr-)Evaluation in den künstlerischen Fächern: Konzeption, Anforderungen und Herausforderungen

Hamadou Ngoei, Hochschule für Musik Karlsruhe

An Musikhochschulen ist in den letzten Jahrzehnten ein zunehmender Trend und ein großes Interesse an Evaluation als Instrument des Qualitätsmanagements zu beobachten, wobei sich Organisation und Praxis von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer empirischen Studie zur Lehrevaluation in künstlerischen Fächern am Beispiel der Musikhochschulen vorgestellt, welche (Studie) sowohl auf leitfadengestützten Interviews mit Evaluationsmitarbeiter*innen an Musikhochschulen als auch auf einer Dokumentenanalyse beruht. Zunächst werden die Bildungsziele und Charakteristika künstlerischer Fächer dargestellt. Ausgehend von der Erläuterung der Besonderheiten künstlerischer Fächer werden Aspekte und Anforderungen identifiziert, die bei der Evaluation von Musikunterricht unbedingt zu berücksichtigen sind. Vor einem Vergleich mit der Lehrevaluation in anderen Fächern (MINT-Fächer oder geisteswissenschaftliche Fächer) werden die Herausforderungen, die mit der Evaluation künstlerischer Fächer verbunden sind, kritisch erläutert. Abschließend werden Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen diskutiert. 

Dienstag 10:30 Session 17

Lernpfade als Instrument zur ko-kreativen Gestaltung und Evaluation von Lehr-Lernangeboten im Rahmen des Design-Based-Research-Ansatzes

Gunnar Voß, Jessica Schäfer, Lena Michelle Müller & Rahim Hajji, Hochschule Magdeburg-Stendal

Lernpfade stellen ein Instrument dar, um Lehrende und Forschende zur Entwicklung von Lehr-Lernangeboten im Design-Based Research (DBR) zusammenzuführen. Allerdings ist unklar, wie ko-kreative Zusammenarbeit aufgrund unterschiedlicher Professionalisierungswege, Bildungsvorstellungen und Machtverhältnisse im DBR gelingen kann. Lernpfade ermöglichen einen strukturierten Gesprächsablauf, indem implizite konzeptionelle und wissenschaftliche Überlegungen zu Lehr-Lernprozessen expliziert, transparent und empirisch prüfbar gemacht werden. Die Auswertung von qualitativen Interviews mit DBR-Forschenden zeigt, dass Lernpfade in der Praxis aufgegriffen, adaptiert, verworfen oder anhand eigener Vorstellungen weiterentwickelt werden. Im Vortrag werden die Lernpfade sowie die Nutzungsformen und die Folgen für die ko-kreative Gestaltung und für die Evaluation vorgestellt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden zentrale Weiterentwicklungsmöglichkeit und Transferpotenziale diskutiert.

Mit Workloaderhebung zu mehr Kontinuität im (Selbst-)Studium – Chancen und Möglichkeiten der Workloadkurve als individuelles Entwicklungsinstrument

Stefen Müller, RPTU Kaiserslautern-Landau

Die Passung von geplantem und tatsächlichem Workload ist wesentliches Kriterium von Studierbarkeit und in Verfahren der Akkreditierung nachzuweisen. Doch selbst bei annährend mittlerer Passung des Workloads können überlastende Workloadspitzen auftauchen – denn studentischer Workload ist selten gleichverteilt, sondern schwankt und streut im Zeitverlauf.

Die Workloadkurve als grafisches Online-Instrument zur Workloaderhebung kann den Workloadverlauf ressourcensensibel darlegen und Ansätze zur Verbesserung aufzeigen. Besonders die individuelle Gestaltung von Selbstlernzeiten ist ein aussichtsreicher Ansatzpunkt zur Justierung und Entzerrung des Workloads.

Ziel des Beitrags ist es, die Workloadkurve vorzustellen, Chancen und Möglichkeiten der Workloaderfassung zu beleuchten sowie deren Bedeutung anhand eines aktuellen Projekts (KiWiSS) zu diskutieren, bei dem gemeinsam mit Studierenden Selbstlernmaterialien zur Nutzung im Peer-Tutoring erstellt werden, um die Kontinuität im Workload auszubauen.

Dienstag 10:30 Session 18

360 Grad auf TAP – ein multiperspektivischer Blick auf Teaching Analysis Poll

Kristina Kähler, Leona Brust, Kathrin Schwerin, Monika Eisenberg, Marlen Schumann, Benjamin Klages & Anke Timmann, Hochschule Ruhr West, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Universität Hamburg, Universität Potsdam & Universität Lübeck

&

Evaluation und Feedback mit und für Neuberufene ko-kreativ gestalten und
weiterentwickeln

Leona Brust, Saraa Feiter, Laura Gerards, Christiane Katz, Sabrina Keil, Imke Minrath, Alexandra Reher & Sandra Scheele, FH Aachen, Hochschule Niederrhein & Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Dem moderierten qualitativen Feedbackinstrument Teaching Analysis Poll (TAP) werden zahlreichen positive Wirkungen zugeschrieben: So beeinflusse es sowohl die Beziehung zwischen Studierenden und Lehrenden als auch von den Studierenden untereinander positiv. Eine systematische Untersuchung der Effekte von TAP fehlt jedoch bislang. Daher beschäftigt sich eine hochschul- und abteilungsübergreifende Interessensgruppe unter dem Dach der dghd seit 2021 mit der Wirkung von TAP. Eine Zielgruppe innerhalb der Lehrenden sind neuberufene Professor:innen, die oftmals über keine oder geringe Lehrerfahrung verfügen. Im Rahmen einer weiteren hochschulübergreifenden Zusammenarbeit wurde das Programm „Ankommen in der Lehre“ geschaffen, damit Neuberufene akademische Lehrkompetenz (weiter-)entwickeln können. TAP ist ein Angebot innerhalb des Programms. Hier konnten Erfahrungen mit Blick auf die Zielgruppe der Neuberufenen und deren besondere Bedürfnisse gesammelt werden.
In diesem Workshop werden erste Erkenntnisse aus den beiden Hochschulkooperationen vorgestellt. In einem 360 Grad-Rundumblick möchten wir anschließend mit (neuberufenen) Lehrenden, Studierenden und Third Space-Mitarbeitenden in einer Podiumsdiskussion die TAP-Stakeholder zu Wort kommen lassen und von ihren Erfahrungen hören. Die Diskussion soll dann für das Plenum geöffnet werden, so dass interessierte Kolleg:innen aus allen Akteursgruppen eigene Erfahrungen ergänzen und Perspektiven erweitert und abgeglichen werden können.

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