Mediendidaktische Tafelrunde – Auftakt einer Veranstaltungsreihe am Campus Jülich

Studiendekane fördern Austausch

28 Lehrende nahmen die erste Einladung der Studiendekane aus Jülich wahr und kamen am 17. Januar in den Gerling Pavillon. Vernetzung von Lehrenden über die Fachbereichsgrenzen hinweg fördern und Austausch über moderne, digital unterstützte Lehre ermöglichen – zwei Ziele, denen sich die drei Studiendekane Prof. Jürgen Pettrak (FB 03), Prof. Andreas Terstegge (FB 09) und Prof. Daniel Goldbach (FB 10) nun verstärkt widmen wollen.

Als ich die drei nach meinem Einstieg in das Team des Projekts Digitalisierungsoffensive Lehren und Lernen (DoLL) im Spätsommer vergangenen Jahres kennenlernte, wurde sofort deutlich, dass ihnen das Thema „Vernetzung“ sehr am Herzen liegt. Auch mir als Standortberaterin am Campus Jülich ist die Förderung des Austauschs zwischen den Fachbereichen wichtig. So ist es schließlich meine Aufgabe, alle Lehrenden in der digital gestützten Lehre zu beraten, zu unterstützen und sie in ihren Vorhaben zu bekräftigen.

Für mich bot diese Initiative also eine passende Gelegenheit, die Unterstützungsmöglichkeiten durch das Hochschulprojekt DoLL präsenter zu machen und die Vielfalt der Lehre am Campus aufzuzeigen. Die Frage des „Wie“ war schnell geklärt: Ein neues, regelmäßiges Veranstaltungsformat muss her! Hierbei sollen alle Lehrenden der drei Jülicher Fachbereiche durch Vorträge zum Erfahrungsaustausch angeregt werden und Impulse für ihre eigene Lehre mitnehmen. 

Die Vorträge

Whiteboard-App in der Vorlesung?

Mit dabei waren Prof. Nils Hojdis aus FB 3, der uns nicht nur gezeigt hat, wie er das von ihm angebotene Physikpraktikum digitalisiert hat. Schon allein die Wahl seines Präsentationsmediums – über Miro, eine Whiteboard-App – regte zum Nachdenken und Diskutieren an. Funktioniert Miro auch in großen Gruppen von über 100 Personen? Welche Lizenzen gibt es? Und wie verschickt man den Zutrittslink bei großen Gruppen?

Interaktivität mit Flipped Classroom steigern

Prof. Nico Scheer, ebenfalls aus FB 3, berichtete über sein Flipped Classroom-Konzept, welches er während des COVID-Lockdowns mit Lehrvideos umsetzte. Hier lautet sein ehrliches Fazit an die anderen Lehrenden: Der Aufwand der Erstellung von Lehrvideos ist nicht zu unterschätzen! Dennoch lohnt sich das Konzept, denn die Vorlesungen waren noch nie so interaktiv.

Programmierübungen mit Jupyter Notebook

Im Anschluss stellte Prof. Torsten Wagner aus FB9 seine Herangehensweise an praktische Programmierübungen in der Physik vor. Mittels Jupyter Notebook fördert auch er die Interaktivität der Studierenden und erhöht den Bezug des Faches für die berufliche Praxis.

Zu diesem Zeitpunkt lagen wir bereits weit über der Zeit einer einfachen Mittagspause. Doch viele Lehrende und Interessierte blieben, wollten die Vorträge bis zu Ende hören.

E-Prüfungen, individuelle Rechenvorgänge und Anwendungsaufgaben

Und es hat sich meiner Meinung nach sehr gelohnt, denn die Professoren Spiros Alexopoulos und Robert Fleischhaker, beide FB 10, konnten ihre Erfahrungen im Umgang mit E-Prüfungen und STACK-Aufgaben teilen. Hier lautet das Resümee: Mit etwas mehr Aufwand bei der ersten Aufgabenerstellung lassen sich individuellere Rechenvorgänge und Anwendungsaufgaben abfragen.

Raum für neue Impulse

Das Feedback am Ende der Veranstaltung zeigte mir deutlich: Die anwesenden Lehrenden brauchen diesen Raum, um ihre Erfahrungen im Umgang mit geeigneten Lehr-/Lernmethoden, Studierenden oder digitalen Tools auszutauschen und sich gegenseitig zu ermutigen, in dem was sie tun. Sie wollen voneinander lernen und freuen sich über Anregungen und Impulse.
Aber nicht nur für die Lehrenden bedeutete dieser Veranstaltungsauftakt viel Input. Auch ich als beobachtende, moderierende Instanz konnte einiges dazu lernen: Für das nächste Mal schreiben wir uns weniger Vorträge auf die Agenda, um mehr Zeit für Fragen und Diskussionen zu lassen. Wir machen mehr Fotos, damit uns hinterher auch geglaubt wird, dass so viele Menschen teilnahmen und wir bieten mehr Haferkekse an, dafür weniger Kaffee.
Wenn auch Sie Lust haben, Ihr Thema in einer Jülicher-Mittagspause zu präsentieren und sich mit anderen Lehrenden dazu auszutauschen, melden Sie sich gerne bei mir oder den drei Studiendekanen. Wir freuen uns auf die nächste “(medien)didaktische Mittagspause“ mit Ihnen!

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Laura Heine
Wiss. Mitarbeiterin | Beiträge

Studierte Medienwissenschaftlerin (MA) und Digital Learning Managerin. Mitglied des Arbeitsbereichs E-Learning im ZHQ.

4 Kommentare

Bei dem Artikel bekommt man richtig Lust selber an so einem Austausch teilzuhaben (auch wenn man nicht in Jülich lehrt). In welchem zeitlichen Rhytmus werden denn solche (medien)didaktischen Mittagspausen stattfinden?

Liebe Imke, du bist herzlich eingeladen das nächste Mal teilzunehmen und zuzuschauen. Wir planen die Veranstaltungen für dieses Jahr im Rhythmus von ca. 2-3 Monaten.

Ich fand die Tafelrunde toll, da sie ganz spezifisch die Entwicklungen vor Ort betrafen und man gut mit den Kolleg:innen diskutieren konnte.

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