Ein Jahr „QM-Karte für Studium und Lehre“

Auf Empfehlung der Zentralen Evaluationskommission (ZEK) hat das Rektorat vor einem Jahr (30.03.2022) die „QM-Karte für Studium und Lehre“ als ein Element der internen Evaluation von Fachbereichen und Studiengängen einstimmig beschlossen. In diesem Prozess der Selbstevaluation analysieren Studiengangs- und Fachbereichsleitung die Stärken und Schwächen ihres Studienangebots und dokumentieren die daraus abgeleiteten Maßnahmen in einem Selbstreport. Dies geschieht entlang hochschulweiter Leitfragen für die Qualität von Studium und Lehre und anhand zahlreicher Daten aus der Hochschulstatistik und Umfrageforschung. In der QM-Karte werden genau diese Leitfragen sowie herausgehobene Daten in Form längsschnittlich betrachteter Indikatoren übersichtlich abgebildet.

Die QM-Karte steht in der Nachfolge des ehemaligen „Datenblattes für Studium und Lehre“, das von 2017 bis 2018 in intensiven Diskussionen mit dem Prorektor für Studium und Lehre, Vertreter:innen aus den Fachbereichen, Studierenden sowie dem ZHQ und dem Dezernat Z entwickelt und vom Senat beschlossen wurde. Mit der Einführung der Systemakkreditierung wurde das Datenblatt 2019 fest im QM-Kreislauf von Studium und Lehre verankert und die Qualitätsentwicklung durch Selbstevaluation mit der Hochschulsteuerung gekoppelt.

„Twenty’s plenty“ war das Ziel in Bezug auf die Indikatoren des Datenblattes, das mit Blick auf die Erprobungsphase noch leicht überschritten wurde: Im Ergebnis enthielt das Datenblatt 13 Leitfragen und 29 Indikatoren, die sich gut lesen ließen, wenn man sie auf ein DIN-A3-Blatt druckte.

Screenshot bisheriges Datenblatt
Datenblatt für Studium und Lehre

Aus diesem A3-Blatt wurde eine Karte. In einer 4-jährigen Einführungsphase mit Erfahrungen aus 42 Studiengängen, 6 Selbstreporten, 6 anschließenden Qualitätsdialogen mit dem Rektorat und Feedbackgesprächen zwischen Fachbereichen und ZHQ sowie einer Vorstellung im hochschulübergreifenden Arbeitskreis Evaluation der Fachhochschulen in NRW haben wir positives Feedback und gezielt auch Punkte für eine Weiterentwicklung des Instruments gesammelt. Als gut befunden wurde u.a. der Fokus auf Leitfragen und Indikatoren, die das Verfahren strukturieren und die Analyse und Dokumentation aus Sicht der Fachbereiche erleichtern würden. Die Kernthemen haben wir daher beibehalten, das Datenblatt aber auf Basis gebündelter Erfahrungen verschlankt, Leitfragen zusammengefasst und Indikatoren vereinfacht. Im Ergebnis liegt nun eine empirisch begründete Auslese vor: 5 Leitfragen, 16 ‚einfachere‘ Indikatoren und zugehörige Kontextfaktoren für differenzierte Analysen.

Zwei Leitfragen der QM-Karte beziehen sich auf die Fachbereichs- und drei auf die Studiengangebene. In den Blick genommen werden die Ressourcen, die Weiterentwicklung von Lehrkompetenzen und -konzepten, die Nachfrage der Studiengänge, Studieneingangsphase und Studierbarkeit sowie curriculare Aspekte im Sinne einer optimalen Berufsvorbereitung. Die QM-Karte nutzt zu gleichen Teilen Studierenden-, Studienverlaufs- und Verwaltungsdaten sowie Ergebnisse aus Befragungen von Studierenden, Absolvent:innen und Lehrenden. Zur Erhöhung der Transparenz und besseren Nachvollziehbarkeit wurde ein Erläuterungsblatt erstellt, das die Berechnungswege der Indikatoren beschreibt. Die in der letzten Tabellenspalte genannten Kontextfaktoren werden den Fachbereichen in den sogenannten Auswertungsberichten je Studiengang und Fachbereich im Rahmen der Selbstreport-Erstellung zur Verfügung gestellt. Zusammenfassende Analysen im Sinne einer Triangulation der Daten, kürzlich von einem Fachbereich auch positiv als Management Summary bezeichnet, werden durch das ZHQ zur Unterstützung der Datenanalyse und Maßnahmenplanung den Auswertungsberichten vorangestellt.

QM-Karten wurden Ende 2022 erstmals je Studiengang für die Fachbereiche 2 und 7 ausgestellt, die den Prozess ihrer internen Evaluation aktuell mit dem Beschluss ihrer Selbstreporte abschließen. Im kommenden September folgen die Qualitätsdialoge, in denen ein strukturierter Austausch entlang der 5 Leifragen und ausgewählter Indikatoren stattfindet. Wir hoffen, dass sich die positiven Rückmeldungen zur QM-Karte aus der ZEK und dem Rektorat in der Praxis bestätigen und die Verschlankung zu einer deutlich besseren Handhabbarkeit und mehr Rückhalt für die Verfahren in der Hochschule insgesamt führt und sind gespannt auf die nächsten Feedbackgespräche.

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